Steuern rauf!

Kommentar von Fabian Lambeck

  • Lesedauer: 1 Min.

Dass Reiche mehr Steuern zahlen sollten, hört man immer wieder. Doch bislang waren es stets einzelne Stimmen, die in der Kakophonie des Medientrubels oftmals überhört wurden. So waren jene im Vorteil, die eigene Denkfabriken unterhalten, um die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Ihre Argumente sind wohlbekannt, schließlich wird man über die Medien ständig mit ihnen konfrontiert. Heute kann jedes Schulkind das Mantra nachbeten, wonach reiche Privatpersonen und Konzerne ins Ausland gehen, sobald man in Deutschland die Steuern anhebt.

Deshalb ist es wichtig, dass sich 23 Organisationen und Gewerkschaften sowie zivilgesellschaftliche Akteure zusammengetan haben, um mit einer Stimme für höhere Reichensteuern zu sprechen. Nur so kann der neoliberalen Propaganda etwas entgegengesetzt werden. Die Zeit drängt. Schließlich entfaltet die zunehmende soziale Spaltung schon jetzt Zentrifugalkräfte, die einen Teil der Bevölkerung an den Rand schleudern. Jede Bildungsstudie, jeder neue Armutsatlas und jede Hartz-IV-Statistik sind ein weiterer Beleg für diese Entwicklung.

Reichtum muss hoch besteuert werden. Das ergibt sich schon allein aus der Natur des Kapitalismus. Gesellschaftlich gesehen ist er ein Nullsummenspiel: Was der Eine hinzugewinnt, verliert der Andere. Eine Gesellschaft, die Reichtum nicht abschöpft, entwickelt sich zwangsläufig zu einer Oligarchie. Darum muss das Motto lauten: Reichensteuern rauf!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -