Irrtum mit Folgen

  • Lesedauer: 1 Min.

Mieter müssen auch dann mit einer Kündigung wegen Zahlungsrückständen rechnen, wenn sie irrtümlich meinen, dass sie die Miete mindern könnten. So der Bundesgerichtshof im Urteil vom 11. Juli 2012 (Az. VIII ZR 138/11).

Der Mieter sei verantwortlich, wenn er vorsätzlich oder fahrlässig in Rückstand gerate. Dies sei auch der Fall, wenn er die Ursache eines Mangels an der Wohnung falsch einschätze. Bei Zweifeln könne der Mieter unter Vorbehalt zahlen.

Im konkreten Fall hatten sich die Mieter eines Einfamilienhauses über Schimmelbildung und Kondenswasser beschwert und die Miete deshalb um 20 Prozent gemindert. Nachdem ein Mietrückstand von mehr als 3400 Euro entstanden war, kündigten die Vermieter.

Später stellte sich heraus: Die Mieter waren selbst schuld an der Feuchtigkeit, da sie zwei Aquarien und ein Terrarium mit Schlangen besaßen und die Wohnung nicht ausreichend gelüftet hatten. Daraufhin zahlten die Mieter den ausstehenden Betrag nach. Die Kündigung sei dennoch wirksam, entschied der BGH. Die Mieter müssten deshalb das Haus räumen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.