Rückschlag für Rebellen
Syrische Regierungstruppen rückten in Aleppo vor
Damaskus (Agenturen/nd). Im als entscheidend apostrophierten Kampf um die syrische Stadt Aleppo haben die Regierungsgegner am Donnerstag einen Rückschlag erlitten. Wie ein Kommandeur der oppositionellen »Freien Syrischen Armee« mitteilte, zogen sich die Aufständischen vollständig aus ihrer Hochburg, dem Viertel Salaheddin, zurück. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad rückten in das Gebiet vor. Die syrische Armee war am Mittwoch mit Panzern in den Stadtteil Salaheddin vorgedrungen. In den vorangegangenen Tagen hatte die Regierung an die 20 000 Soldaten um Aleppo zusammengezogen, denen etwa 6000 bis 8000 Rebellen gegenüberstehen.
Präsident Assad bestimmte am Donnerstag den bisherigen Gesundheitsminister Wael al-Halki zum Regierungschef. Der bisherige Amtsinhaber Riad Hidschab war ins Ausland geflüchtet und zur Opposition übergelaufen.
In Teheran hat der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi am Donnerstag eine internationale Konferenz zur Lage in Syrien eröffnet. Nach Angaben Salehis kamen Vertreter aus 30 Ländern zum Treffen, darunter Abgesandte aus Russland und China. Saudi-Arabien und die Türkei, die - anders als Iran - die syrischen Rebellen unterstützen, blieben der Konferenz fern. Nur drei Länder schickten ihre Außenminister, darunter Irak. Die anderen Teilnehmer kamen aus Afghanistan, Pakistan und Ländern in Zentralasien, Lateinamerika und Afrika. Auch eine Vertreterin von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist präsent.
Derweil wurde bekannt, dass türkische Krankenwagen regelmäßig Waffen und Munition über die Grenze nach Syrien transportieren. Auf dem Rückweg würden mit den Fahrzeugen verletzte Kämpfer der bewaffneten syrischen Opposition in die Türkei gebracht. Das sagte der Abgeordnete Mevlüt Dudu türkischen Medien vom Donnerstag. Dudu vertritt im Parlament in Ankara die Grenzprovinz Hatay und besuchte kürzlich die Grenzregion. Einige Häuser, so Dudu, in der Region würden als Befehlsposten der syrischen Opposition genutzt.
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