Lärmbelästigung

Kommentar von Ulrike Henning

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Hickhack zwischen Krankenkassen und niedergelassenen Ärzten, der gerade wieder in schöner Regelmäßigkeit angeheizt wird, scheint vor allem die Gesundheitsfunktionäre jeder Couleur zu befriedigen. Offenbar setzen die Beteiligten erfolgreich auf das Prinzip »Wer am lautesten schreit, hat Recht«. Nicht nur das, der Überlegene kann auch noch seine Interessen wahren. Ein Auftragsgutachten, wie in diesem Falle vom Kassenverband eingeholt, bringt dabei zusätzlich Punkte.

Aber weder stehen die Ärzte an der Armutsgrenze, noch sind die Kassen Wahrer einer vorbildlichen Sparkultur. Alle Empörten haben ihr gutes Auskommen und fürchten dennoch um ihre Pfründe. Entsprechend laut ist das Getöse - was denen nicht weiter hilft, die das System mit ihren Beiträgen am Laufen halten und die darauf angewiesen sind. Patienten, die trotzdem auf ihren Termin warten müssen oder immer weitere Wege zum Haus- oder Facharzt haben. Versicherte, die brav ihre Praxisgebühr zahlen, neben dem monatlichen Obolus, unter Androhung von Zusatzbeiträgen und wachsenden Zuzahlungen. Auch die Arzthelferinnen bekommen davon keinen müden Cent mehr. Bisher aber lärmen nur die anderen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.