Sibirischer Satan
Kommentar von René Heilig
Putin, dieser Satan! Nicht genug, dass der KGB-Spion versteht, was wir reden, nicht genug, dass er uns Winter für Winter sein Erdgas aufzwingt! Gnadenlos dominiert er per »Pussy Riot«-Prozess unsere Schlagzeilen. Nicht einmal der »Spiegel« kommt umhin, den »vorläufigen Höhepunkt einer Hexenjagd auf Oppositionelle« festzustellen. Jüngste Gemeinheit: Er feierte den 100. Geburtstag seiner Luftflotte. Warum? Nur um uns mit einer gigantischen Modernisierung zu drohen. Alles fast wie damals im Kalten Krieg - der, so weiß man ja, nur so hieß, weil aus Moskau der sibirische Dauerfrost über die Elbe wehte.
Damals jedoch gab es kluge Leute, die Wandel durch Annäherung betrieben. Wer sich angeschaut hat, vor welchem Schrott Putin seinen Piloten neue Flugzeuge versprochen hat, fühlt sich gewiss nicht bedroht durch den »Erbfeind«. Insgesamt tut man sich keinen Gefallen mit dem Dauerfeuer gegen Putin. Und vor allem hilft man jenen nicht, die in Russland - was bitter nötig ist - mehr Demokratie erreichen wollen. Zu einer ehrlichen Analyse würde das Eingeständnis gehören, dass die NATO Russland nach wie vor auf den Leib rückt. Nur dann, wenn der Westen - siehe Rückzug aus Afghanistan - nicht weiter weiß, sucht man Kooperation. Und Putin? Der tauscht Logistikbasen gegen Dollars. Der Teufel!
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.