Verheerende Datenpanne bei der Allianz

Material zeigt Sammelwut des Versicherers

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg (AFP/nd). Beim Versicherungskonzern Allianz gibt es eine schwere Datenpanne. Der »Financial Times Deutschland« liegen Unterlagen aus einer Reihe von Versicherungsfällen vor, darunter Strafanzeigen, Ermittlungsakten von Polizei und Staatsanwaltschaft, sowie Schreiben von Banken über Konten und deren Verfügungsberechtigte, wie die Zeitung am Dienstag berichtete. Enthalten seien in dieser Sammlung Klarnamen und Daten von Beteiligten und Unbeteiligten. Die Allianz habe bestätigt, dass die Unterlagen zumindest zum Teil aus ihrem Bestand kommen.

Ein Sprecher sagte dem Blatt, die Daten seien offenbar von einem Privatermittler weitergegeben worden. Das Unternehmen habe ihm 2011 gekündigt. Die Allianz hat offensichtlich Probleme, Daten ihrer Kunden zu schützen. Als Konsequenz verschärft der Konzern nun die Anforderungen an externe Privatdetektive, mit denen er zusammenarbeitet: »Wir werden strukturierte Qualitäts-Audits einführen und die Zahl der Ermittler, mit denen wir zusammenarbeiten, weiter reduzieren«, sagte der Allianz-Sprecher.

Der Einsatz von Detektiven ist bei Versicherungen üblich. Sie bekommen meist elektronisch Akten, die aus internem Material des Versicherers sowie Dokumenten der Behörden bestehen. Nach Abschluss der Ermittlungen müssen die Detektive die Unterlagen zurücksenden. Die Allianz prüfe nun die Möglichkeit, in Vereinbarungen mit Detektiven Vertragsstrafen vorzusehen, sollte ein Detektiv gegen diese Praxis verstoßen.

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