Die NPD und das Netz
Standpunkt von René Heilig
Nur selten lässt sich in der Politik Versäumtes problemlos nachholen. Wie oft hatten Antifaschisten gemahnt: Wehrt den Anfängen! Doch man ließ die NPD gewähren. In ihr und in ihrem Umfeld konnten nationaler Größenwahn und Rassenhass überleben. Diese ideologischen Grundmuster trifft man inzwischen nicht nur in Wohnzimmern und Terrorzellen, sondern auch in Parlamenten. Einig sind sich die Neonazis im Ziel, das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und Anschauung zu stören. Um es zu zerstören.
Die Duldsamkeit - manchem Rechten erschien die NPD sogar brauchbar zur Rekrutierung eigener Anhänger - ermöglichte, dass sich mit der Partei und um sie herum ein Netzwerk gebildet hat. Vielfältig verflochten sind Antisemiten, Deutschnationale, Linkenhasser, Militante, Kameradschaftlern, »Burschis«, Freie Kräfte, Hooligans ... Fließend sind die Grenzen von Parteien, Vereinen, Verbänden, legal oder verboten.
Jüngste Informationen besagen: Der Bundeschef der NPD-Jugend - die JN ist ein Scharnier zwischen NPD und Kameradschaften - sei Mitglied im deutschen Ableger des Ku-Klux-Klan. Wer die Liste der NSU-Unterstützer durchgeht, trifft gleichfalls KKK-Typen, die wiederum mit der Blood&Honour-Bande verwoben sind. Kürzlich kam hoch, dass Polizisten als Kapuzen-Schreck unterwegs waren.
Wäre also ein NPD-Verbot jetzt sinnlos? Nein! Nicht, wenn es konsequent erfolgt und kein neues Alibi für weitere Untätigkeit ist.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.