»Umfairteilen«: Zehntausende Menschen bei Kundgebungen erwartet
Dem im Sommer gegründeten Bündnis gehören auf Bundesebene mehr als 20 Gewerkschaften, Sozial- und Migrantenverbände, Initiativen und das globalisierungskritische Netzwerk attac an. In einzelnen Regionen beteiligen sich den Angaben zufolge auch kirchliche Organisationen wie in Köln die Katholische Arbeitnehmerbewegung oder in Berlin die Diakonie.
Das Bündnis fordert unter anderem die Erhöhung des Spitzensteuersatzes sowie der Erbschaftssteuer, die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, höhere Steuern für Unternehmensgewinne und Kapitalerträge sowie eine Finanztransaktionssteuer. »Die zunehmende Ungleichheit zwischen Arm und Reich ist Gift für unsere Demokratie«, sagte Christoph Bautz vom Kampagnen-Netzwerk Campact.
Laut Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di könnte der Fiskus allein 54 Milliarden Euro mehr einnehmen, wenn die Steuern auf Unternehmensgewinne auf das durchschnittliche EU-Niveau angehoben würden. 20 bis 30 Milliarden Euro könnten durch die Vermögens- und Erbschaftssteuer erzielt werden.
In Deutschland besitzen die oberen zehn Prozent der Bevölkerung zwei Drittel aller Vermögen. Nach Angaben des Bündnisses beläuft sich das Privatvermögen insgesamt auf acht Billionen Euro. Allein das reichste Prozent der Bevölkerung besitze mehr als Bund, Länder und Kommunen Schulden hätten, so das Bündnis.
Im Rahmen des Aktionstages ist in Berlin ein Demonstrationszug vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus geplant. Zu den Rednern bei der dortigen Hauptkundgebung gehören die frühere DGB-Vizevorsitzende Ursula Engelen-Kefer, die sich heute für den Sozialverband Deutschland engagiert, und Dieter Lehmkuhl von der Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe.
In Hamburg soll es eine Menschenkette geben, bei der von Handelskammer, Börse, Banken und Versicherungen symbolisch »Geldsäcke« eingesammelt werden. Bei einer ähnlichen Aktion in Erfurt »um fünf vor zwölf« sollen »Geldsäcke« von einer Innenstadt-Filiale der Deutschen Bank abgeholt werden.
Bereits am Dienstag schichteten Aktivisten vor dem Bundeskanzleramt in Berlin einen Reichtumsberg aus »Goldbarren«, »Münzen« und »Geldsäcken« auf. Er wurde im Anschluss symbolisch zu Gunsten wichtiger gesellschaftlicher Bereiche wie Bildung, Pflege und Energiewende verteilt.
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