Sparkassen schaffen Bürgerkonten

Angebot richtet sich an die Ärmsten

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Berlin (dpa/nd). Die deutschen Sparkassen wollen ab Oktober ein »Bürgerkonto« anbieten, das Kunden in finanziellen Schwierigkeiten nutzen können. Damit soll sichergestellt werden, dass wirklich jeder ein Girokonto bekommt, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Guthaben-Konto ermögliche etwa Überweisungen und Zahlungen mit EC-Karte. Bei den Entgelten soll es nicht teurer sein als normale Konten mit Überziehungsmöglichkeit. Die 423 Sparkassen verpflichten sich außerdem, Schlichtersprüche zu diesen neuen Konten anzuerkennen. Den Schätzungen zufolge haben einige Hunderttausend ärmere Menschen kein eigenes Girokonto.

Mit dem »Bürgerkonto« gingen die Sparkassen über eine freiwillige Selbstverpflichtung der Bankenbranche hinaus, sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon. »Wir sind überzeugt, dass dies ein wichtiger Beitrag zum Gemeinwohl ist.« Verbraucherschützer und Politik kritisieren die Kreditwirtschaft seit längerem für zögerliche Kontenangebote für jedermann. Auf EU-Ebene sind schärfere rechtliche Verpflichtungen bislang erst in der Diskussion.

In Deutschland gibt es inzwischen rund 2,6 Millionen Girokonten für jedermann, die einkommensschwache Kunden mit finanziellen Problemen nutzen können, solange ein Guthaben vorhanden ist. Zu den Entgelten für solche Jedermann-Konten gibt bisher allerdings keine allgemeinen Vorgaben.

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