Verbaler Kraftakt in der UNO

Israel und Iran im Schlagabtausch

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New York (AFP/nd). Im Streit um das iranische Atomprogramm hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung eine »klare rote Linie« gefordert. Iran müsse auf jeden Fall daran gehindert werden, in die letzte Stufe der Urananreicherung einzusteigen, sagte Netanjahu am Donnerstag in New York. Teheran sei nur noch »wenige Monate oder wenige Wochen« von der Atombombe entfernt. Netanjahu behauptete, dass die diplomatischen Bemühungen das Streben Irans nach Atomwaffen nicht aufgehalten hätten. Die Regierung in Teheran habe die Verhandlungen genutzt, um »Zeit zu kaufen«. Auch die scharfen Sanktionen gegen Teheran hätten das iranische Atomprogramm nicht gestoppt. Rote Linien führten nicht zu Krieg, so Netanjahu, sie verhinderten ihn. Während des Kalten Krieges habe die NATO-Doktrin, wonach ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Attacke auf die gesamte Allianz gilt, zur Erhaltung des Friedens beigetragen. Dagegen habe die Appeasement-Politik des Westens gegenüber Hitler in den 30er Jahren gezeigt, dass ein Fehlen jener Linien zu Aggressionen einlade.

Nach dem Auftritt Netanjahus kündigte der iranische Vize-UN-Botschafter Eshagh al-Habib »massive Vergeltung« für den Fall eines Angriffs auf Iran an. Sein Land sei »stark genug, sich zu verteidigen«. Er dementierte erneut, dass sein Land ein Atomwaffen-Programm betreibe. Seite 7

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