- Politik
- Rechtsradikale „nutzten“ Silvester zu Randalen
Ausländer angegriffen, Überfall auf PDS-Feier
Berlin (ADN/dpa). Eine Versammlung rechtsradikaler Jugendlicher in Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze ist von der Polizei am Silvestertag aufgelöst worden. Nach Angaben der Behörden hatten sich etwa 35 Jugendliche aus der rechtsradikalen Szene, ausländerfeindliche Parolen grölend, auf dem Bahnhofsplatz der Grenzstadt versammelt. Das vom „Deutschen Jugendbildungswerk“ angekündigte Treffen mit „Anhängern aus Ost und West“ wurde von der Polizei mit der Begründung aufgelöst, der Veranstalter sei nicht erschienen. Zwei der Glatzköpfe wurden vorläufig festgenommen.
Vermutlich ebenfalls der rechtsradikalen Szene zuzuordnende Täter überfielen in der Neujahrsnacht die Gäste einer Silvesterfeier in der Laridesgeschäftsstelle der PDS in Magdeburg. Die etwa 20 Rowdys griffen Besucher mit Reizgas an, zerschlugen Fenster und Inventar. Es gab vier Verletzte.
Rechtsradikale griffen zur gleichen Zeit mit Feuerwerkskörpern das Asylbewerberheim in Sömmerda an. Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums sind dank eines massiven Polizeiaufgebotes keine Ausländer verletzt worden. An den mehrstündigen Auseinandersetzungen hätten sich 40 rechtsextreme Jugendliche beteiligt.
Auch in Wesenberg bei Neustreelitz war ein Ausländerheim Ziel zahlreicher Silvestergesehosse. In Rathenow zogen rund 250 Skinheads randalierend durch die Innenstadt. Ein 25jähriger pakistanischer Mann wurde am Abend in Löbau von drei Unbekannten auf der Straße angegriffen und durch Faustschläge sowie Messerstiche in den Oberkörper verletzt. Die Polizeihauptwache in Forst war Ziel eines Angriffes von 45 Jugendlichen, deren mutmaßlicher Rädelsführer festgenommen wurde. Nach seinen Angaben wollten die Angreifer das Gebäude stürmen.
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