Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Erbe der DDR in fremdem Sold

  • Lesedauer: 2 Min.

Wer den grandiosen Doppelsieg der Neuner-Mädchen feiert, muß Klaus Bonsack hochleben lassen. Er ist ihr Trainer, er hat ihnen den Weg zum Gold geebnet. Der Rodel-Fuchs wäre „gerne in Deutschland geblieben“, ging aber' nach Österreich. Rund 1 500 Trainer aus der ehemaligen DDR standen zur Disposition, weniger als ein Drittel fand Beschäftigung in gewohnter Umgebung, viele machen jetzt das Ausland stark.

Bonsack ist einer von ihnen und gilt als weltweit bester Schlittentechniker. Seinen bewährten Mechaniker nahm er aus Oberwiesenthal gleich mit. Ahnliches gilt für Walter Jentzsch, bis 1990 Rodel-Cheftrainer der DDR. Inklusive Mechaniker kümmert er sich in La Plagne um die italienische Mannschaft. Die Italiener kauften auch auf dem Bob-Sektor ein. Detlev Richter zum Beispiel, vor allem aber Erich Enders, der als Trainer die überragenden Oberhofer Bob-Erfolge verantwortete.

Der erfolgreichste Bobfahrer der Welt, Meinhard Nehmer, steht in La Plagne wieder hinter den Kulissen. Diesmal als Trainer der Amerikaner. Auch England, Schweden und Norwegen bedienen sich mittlerweile anerkannten DDR-Know-Hows. Horst Hörnlein, 1972 Rodel-Olympiasieger im Doppel, steht bei den Briten im Sold, der ehemalige Doppelsitzer-Weltmeister Bernd Hahn bei den Schweden. Norwegens Bobfahrer sollen bis zu den Winterspielen 1994 in Lillehammer von Günter Möbus, einst Trainer am wissenschaftlichen Zentrum in Leipzig, internationale Reife erhalten. Wie wären diese Spiele ohne das sportliche Erbe der DDR?

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.