- Kultur
- „Anna annA“ von G. Kläy und J. Brauer
Uberraschungseier
Eine tolle Geschichte: Die neunjährige Anna hat sich mit der Phantasiewelt der Puppenfamilie Gygax umgeben, versteckt sich in einem großen Kopierapparat ihrer Schule und ist plötzlich in doppelter Ausführung vorhanden. Doch damit haben die Überraschungen erst begonnen - welche, sei nicht verraten.
Die beiden quirligen Hauptdarsteller Anna und annA sind die Zwillinge Lea und Wanda Hürlimann, wohnen in einem abgelegenen schweizerischen Bauernhaus, und die Werbung verkündet, sie seien zwei ausgesprochene Landeier, was aber ihrer spielerischen Begabung keinen Abbruch tut. Dem Film in der Regie von Greti Kläy, die eigentlich, Kostümbildnern! istiuncj jetzt als 60jährige ihren ersten FM'HpeK^üe'gTäas gleicttria* mige Kinderbuch des Schweizers Lukas Hartmann zugrunde, das seine „Leseprobe“ schon erfolgreich bestanden hat. Ihr Partner ist der langjährige DEFA-Kameramann und Regisseur Jürgen Brauer, der zur ersten Garnitur der europäischen Filmemacher gehört.
Ist es nicht vermessen, in Europa einen Kinderfilm zu drehen, der nichts mit den Stereotypen des amerikanischen Kinos zu tun hat? Soweit ich das als Erwachsener beurteilen kann, ist der Versuch, der hier unternommen wurde, recht gut gelungen. Damit könnten Auffassungen widerlegt sein, daß ohne das Kopieren von High-tech-Gefühlen ein jugendliches Publikum nicht mehr zu erreichen sei. Reines menschliches Gefühl, die Freude an kleinen Dingen, die Orientierung auf die Vernunft der Menschen und Sorge um den Erhalt der Natur ist so schlecht nicht als ästhetischer Ausgangspunkt.
Manch einer setzt Kino als
er ein. In “diesem Fälle wäre 0 WeiFWööes ^ÄfeschieFe^ und es lohnt sich überdies, sich mit ihnen gemeinsam auf den Weg zu den beiden Annas zu machen. In Luxemburg, wo der Film schon gestartet wurde, ist er bei kleinen und gro-ßen Zuschauern gleicherma-ßen gut angekommen.
HORST KNIETZSCH
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