- Politik
- Bruchsal bleibt Spargel-Metropole, auch im vereinten Deutschland
Ernte-Hochbetrieb im Badischen
Im Raum Bruchsal im Badischen liegt das größte Spargelanbaugebiet Deutschlands - auch nach der Vereinigung. Derzeit herrscht dort Hochbetrieb. „Hier wachsen die zartesten, geschmackvollsten und frischesten Sprossen in ganz Europa“, meint Ottmar Böser stolz. Er ist einer von 2500 Erzeugern, die in Baden die Königin des Gemüses hegen und pflegen. Die meisten Spargelproduzenten betreiben den Anbau als Nebenerwerb. „Die gehen morgens vor der Arbeit und abends nach Feierabend ins Feld“, sagt Günther Junker vom Markkontor Obst und Gemüse. Häufig wird nur für
den eigenen Bedarf gezogen oder direkt ab Haus verkauft. Der Spargel für den Handel wird in wenigen großen Betrieben geerntet.
Die Produktion in Bruchsal deckt rund die Hälfte des Frischmarktbedarfs an Spargel in der Bundesrepublik. Im vergangenen Jahr wurden dort 3200 Tonnen geerntet. Allerdings bleibt Deutschland weiterhin Importland für das zarte Gemüse. Die 20 000 Tonnen der Gesamternte reichen für die deutschen Feinschmecker nicht aus. Etwa doppelt soviel wird noch aus Griechenland und Frankreich
importiert, um die Nachfrage zu befriedigen.
In der Erntesaison von Ende April bis Ende Juni sind die badischen Spargelkönige von fünf Uhr früh bis Mitternacht auf den Beinen. Morgens und abends wird gestochen. Am Nachmittag um 16 Uhr gehts zur Versteigerung in den Spargelauktionsmarkt nach Bruchsal. Dort kaufen etwa 25 Großhändler aus der ganzen Bundesrepublik ein. Der Bruchsaler Auktionsmarkt ist der wichtigste der insgesamt sechs in Deutschland. Alljährlich werden dort 40 000 Zentner versteigert. (dpa/ND)
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