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Mit Bums

  • Lesedauer: 2 Min.

Ist es Aufmüpfigkeit der Machos, ist es Geltungssucht im Sommerloch oder tatsächlich Sorge um die Parteizukunft? Was treibt die SPD-Genossen, ihrer Spitzenkandidatin Ingrid Stahmer Knüppel in den Weg zu schmeißen?

Vermutlich ist es von jedem etwas, mal mehr, mal weniger, hängt vom Charakter ab. Auch die Lautstärke des geballten Männerfrustes. Tenor der Kritikaster: Ingrid ist so lieb, so scheu, so harmoniebedürftig. Kurz: Sie verschläft den Wahlkampf. Ihr fehlt eben der Bums eines ganzen Mannes wie Momper.

Nachtigall, ick hör' dir trapsen. Klar, daß die Momper-Fraktion rumrumort. Die Niederlage vom Februar ist noch nicht weggesteckt. Schließlich geht's um beträchtliche Pfründe im Polit-Geschäft.

Die Kandidatin selbst, zum Jahreswechsel knallhart wahlkämpferisch, hat sich allerdings nach dem ersten Sieg reichlich rar gemacht. Was nicht daran liegt, daß sie emsig nur noch die sozialen Aufgaben ihres Senatorenamtes im Blick hatte. Vielmehr ist sie nach ihrem Lavieren um die Koalitionsaussage - vorerst - besser verstummt. Bevor sie das Schicksal Berliner Sozialdemokraten teilt, in höherem Amt von Flügelkämpfen aus der Kurve getragen zu werden.

Pech nur, daß der CDU-Gegenkandidat Diepgen in der Sonne des Amtsinhabers medienträchtig von Termin zu Termin eilt. Damit nicht genug, kann er auch noch nach Senatsintentionen umfragen lassen und siehe, die CDU ist im Auf-, die SPD im Abwind.

Da sieht die Herausforderin blaß aus. Und daß sie im Wahlk(r)ampf, der ja erst Ende August so richtig losgeht, mehr Farbe zeigen wird, zum Beispiel, ob sie Grün oder Schwarz bevorzugt, bleibt zu bezweifeln. Mit viel Bums sind der rechte und der linke Flügel davor KARINNÖLTE

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