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Hauptmann schweigt

Ermittlungen zu Schüssen von Lehnin Von Rainer Funke

  • Lesedauer: 2 Min.

Auch knapp zwei Tage nach dem nächtlichen Zwischenfall auf dem Truppenübungsplatz Lehnin bleiben die Hintergründe weitgehend rätselhaft. Ein 19jähriger Rekrut in Zivil war mit seinem PKW »Daihatsu« quer über den Truppenübungsplatz durch mehrere offenbar nicht intakte Sperren gefahren. Nach ersten Ermittlungen wollten er und seine beiden minderjährigen Begleiter einen Kumpel besuchen, meinte die Spre-

cherin der Staatsanwaltschaft, »Monika Haag, gestern gegenüber ND

Auf dem sogenannten Biwakplatz, einem Ruheraum für an der Übung »Schwarzer Adler 96« beteiligte Soldaten, versuchte ein Hauptmann nach einem Warnschuß, mit vier Schüssen aus seiner Dienstpistole den PKW zu stoppen. Dabei war der Rekrut in den Unterleib getrqffen worden und mußte notoperiert, werden, nachdem man ihn am Rande des Übungsfeldes gefunden hatte. Vor 1989 waren hier Fallschirmjäger der Nationalen Volksarmee stationiert und ausgebildet worden.

Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft begonnen, die Tatbeteiligten sowie Zeugen zu vernehmen. Allerdings schweigt der Hauptmann bislang. Und

der 19jährige Verletzte ist laut Haag nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Was die beiden Minderjährigen sowie die unmittelbaren Tatzeugen derweil zum Hergang äußerten, wollte Monika Haag wegen des laufenden Verfahrens vorerst nicht sagen.

Oberstleutnant Hans-Dieter Overweg, Sprecher des IV Korps der Bundeswehr, dessen Gefechtsstand sich auf dem Übungsplatz befindet,''nannte die Schüsse einen »schweren Zwischenfall«. Auch innerhalb eines militärischen Sperrgebietes darf eine Waffe nach dem Bundeswehr-Schießbefehl nur benutzt werden, wenn eine schwerwiegende Gefährdung der Soldaten oder eine Dringlichkeit vorliegt, daß eine Straftat gegen die Bundeswehr verhindert werden muß.

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