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Über das Gehen

  • Lesedauer: 2 Min.

I.

Woran erkennt man einen, der noch Arbeit hat? Er geht zügig; er hat ein Ziel sowohl hin als auch zurück. Und wenn er in der Kneipe sitzt, wird er plötzlich aggressiv. Gegen die vorübergehend Arbeitslosen, gegen die Langzeitarbeitslosen, die Nicht-mehr-Vermittelbaren und gegen die Jungen, die, weil sie sich gar nicht mehr anstrengt hätten, erst gar keine Arbeit abbekommen. Und gegen die Ausländer. Er weiß sich obenauf. Da fühlt er sich bedroht.

II.

Woran erkennt man einen vorübergehend Arbeitslosen? Er geht langsamer; sein Ziel am Morgen: das Arbeitsamt; am Abend: die Kneipe. Und wenn er am Tresen hockt, wird er plötzlich aggressiv. Gegen die, die noch Arbeit haben, gegen die Nicht-mehr-Vermittelbaren und die gar nicht mehr so Jungen, die sowieso keine Arbeit mehr kriegen. Und gegen die Ausländer. Da wird er aber aggressiv

III.

Woran erkennt man einen Langzeitarbeitslosen? Er hebt beim Gehen die Beine nur noch wenig; ihn treibt ja keiner. Die Kneipe ist sein Ziel. Endlich kann er denen, die noch Arbeit haben, den Nichtmehr-Vermittelbaren und den Jungen, die noch nie eine Arbeit abbekamen, einmal erzählen, was er, als er noch Arbeit hatte, alles geleistet habe. Sogar der Chef habe >du< zu ihm gesagt und ihm ein Bier spendiert. Da dreht er auf, da wird er aggressiv

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