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Addinol liquidiert

Sachsen-Anhalt Neue ausländische Investoren in Sicht?

  • Lesedauer: 2 Min.

Krumpa/Magdeburg (dpa/ADN). Die angeschlagene Addinol Mineralöl GmbH bei Merseburg geht in Liquidation. Dies teilte der Gesellschafter Ludger-Anselm Ver-*“steyl am Mittwoch mit. Zugleich wurden laut Versteyl Verhandlungen mit zwei Investorengruppen aufgenommen. Es handele sich um Investoren aus der Ukraine und um eine nichteuropäische Gruppe.

Ein Konkurs stehe nicht zur Diskussion, sagte der als Liquidator eingesetzte frühere Aufsichtsratsvorsitzende Otto Prange. Der größte ostdeutsche Schmierstoffhersteller sei nicht überschuldet, befinde sich aber in einem Liquiditätsengpaß. Ziel sei, den Standort zu erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Dafür sei die Liquidation das »probate Mittel«. Verpflichtungen bestünden gegen die Leuna-Raffinerie GmbH für die Lieferung von Rohstoffen. Er hoffe auf eine Stundung. »Wenn wir für drei oder vier Wochen illiquide sind, kann die Gesamtvollstreckung nicht die Antwort für über 800 Arbeitsplätze sein«, sagte Prange. Insgesamt verlaufe die Entwicklung des Betriebes positiv, wenn er auch noch in den roten Zahlen stecke. Laut Prange sind

die beiden Addinol-Töchter von der Liquidation nicht betroffen. Es gehe nur um die Raffinerie.

Für die gegenwärtige Situation machten der Gesellschafter, die Geschäftsleitung und der Liquidator ausschließlich die Landesregierung Sachsen-Anhalts verantwortlich. Die Treuhand und ihre Nachfolgerin BvS seien ihren Verpflichtungen nachgekommen, sagte Prange. Hingegen sei ein vom Land verbürgter Kredit über 40 Millionen DM nicht ausgereicht worden. -Das Magdeburger Wirtschaftsministerium wies dies zurück und bekräftigte zugleich die massiven Vorwürfe des Landes gegenüber der Treuhandnachfolgerin BvS. Wirtschaftsminister Schucht hatte sich am Dienstag auf eine Verabredung mit der BvS berufen, wonach man gemeinsam Addinol hatte helfen wollen. Demnach war das Land bereit, zusätzlich zu bereits verbürgten 40 Millionen weitere 34 Millionen Mark für Addinol bereitzustellen. Die BvS hatte dies mit 15 Millionen Mark begleiten wollen. Laut Schucht kam aber die Absage der BvS dazu. Schucht sprach von einem Spiel »mit gezinkten Karten«.

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