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»Grüne Mitte« erwarb 2643 Wohnungen

Hellersdorfer Genossenschaft schloß Kaufvertrag Von Ingeborg Dittmann

  • Lesedauer: 2 Min.

Über den Erwerb von 2643 Wohnungen sowie 25 Gewerbeeinheiten von der Hellersdorfer Wohnungsbaugesellschaft (WoGeHe) informierten am Mittwoch Christian Patzwahl und Gerd Strobel vom Vorstand sowie Dr. Bernd Andrich, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wohnungsgenossenschaft »Grüne Mitte«. Der Kaufpreis von 75,4 Millionen DM wird durch ein Bankdarlehen finanziert. Damit ist das ursprüngliche Finanzierungskonzept, das 70 % Genossenschaftsmitglieder bei einem Anteil von 12 000 DM pro Wohnung zur Voraussetzung gehabt hätte, vom Tisch.

Für die Mitglieder greifen verschiedene Förderungen, u.a. das Eigenheimzu-

lagegesetz, nach dem acht Jahre lang 3 % der Einlage abgeschrieben werden können. Weitere 500 DM werden den Mietern pro Kind jährlich gutgeschrieben. Momentan sind 818 Mieter Mitglieder, es gebe durchaus auch Interesse »von außerhalb«, informierte Dr. Andrich. Wegen des grünen Umfelds und der verkehrsgünstigen Lage seien Wohnungen in Hellersdorf für mittlere Einkommensgruppen zunehmend gefragt. Man wolle verstärkt Mitglieder werben, auch »wenn dies aus rein wirtschaftlichen Gründen momentan nicht erforderlich ist«.

Gerade in einer Zeit sozialer Unsicherheit sei das Genossenschaftsmodell, das Wohnrecht auf Lebenszeit, Vererbbarkeit der Mitgliedschaft sowie Selbstverwaltung und Mitbestimmung der Mieter einschließt, eine große Herausforderung, so Christian Patzwahl vom Vor-

stand der »Grünen Mitte«. Wer nicht Genossenschaftsmitglied werden will, bleibt normaler Mieter und genießt verstärkten Kündigungsschutz.

Dr. Jack Gelfort, Geschäftsführer der WoGeHe, nannte das Areal, in dem ca. 7000 Hellersdorfer leben, »ein Quartier in attraktiver Lage«. Die WoGeHe ist im Rahmen des Altschuldenhilfegesetzes verpflichtet, 15 % ihres Bestandes zu privatisieren (5700 Wohnungen). Mit dem Kaufpreis will die WoGeHe der Verpflichtung zur Sanierung ihrer Bestände (ca. 31 000 Wohnungen) sowie den Zahlungen im Rahmen des Erblastentilgungsfonds nachkommen. Im Juni '95 waren bereits 4538 Wohnungen in Kaulsdorf/Nord an ein Tochterunternehmen der Landesbank Berlin veräußert worden. Obwohl die Privatisierungspflicht damit erfüllt sei, bemühe sich die WoGe-He um den Verkauf weiterer Wohnungen an Mieter, so im Gebiet Hönow/West.

Auch in der Satzung der Genossenschaft ist das Kaufrecht der Mieter verankert. Hellersdorfs Bürgermeister Dr. Uwe Klett (PDS) und PDS-Landesvorsitzende Petra Pau hatten sich als Mitglieder des Aufsichtsrates der »Grünen Mitte« für die Senkung des ursprünglich angedachten Kaufpreises von 650 DM/m 2 auf nunmehr 485 DM eingesetzt.

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