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EZSSi Neue Runde im Kali-Gemauschel

Konzern: Stopp des Monopol-Deals ist Schlag gegen »Arbeitsplatzsicherung« Von Peter Liebers

  • Lesedauer: 2 Min.

Die BASF hält an der Absicht fest, ihre Aktien der Kali+Salz Beteiligungs AG (K+S AG) zu verkaufen, betonte der Konzern nach der Weigerung von Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt, den Verkauf an den kanadischen Monopolisten PCS zu sanktionieren.

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Unternehmerisch wäre der Verkauf an die Potash Corporation of Saskatchewan, gegen den das Bundeskartellamt und die Monopolkommission votiert hatten, lukrativ gewesen, betonte Konzernsprecher Bernd Gerling auf ND-Nachfrage, da Spezialerzeugnisse der Kali+Salz GmbH (K+S) das Lieferpro-

gramm der Kanadier ideal ergänzt hätten. Außerdem hätten sich Frachtkosten optimieren lassen. Für den Fall, daß PCS aus diesem Grunde Kunden von K+S beliefert hätte, seien Austauschvarianten vereinbart gewesen. Damit bestätigte er indirekt die Befürchtung vieler Kritiker, daß mit dem Deal die Neuordnung des Kaliweltmarktes angestrebt wurde.

In der von der BASF plattgemachten Kaliregion um Bischofferode dürften die Erklärungen aus dem Konzern-Vorstand, die Entscheidung sei ein Schlag gegen die mit dem Verkauf an PCS beabsichtigte Sicherung Tausender Arbeitsplätze, als blanker Zynismus empfunden werden. Das Mitglied der PDS-Bundestagsgruppe, der frühere Bischofferoder Betriebsratsvorsitzende Gerhard Jüttemann, erinnerte jetzt daran, daß die BASF bei der

Fusion von K+S und Mitteldeutscher Kali AG (MDK) eine reichliche Milliarde Mark von der Treuhand für die Sanierung der ostdeutschen Gruben kassierte. Sie habe dann Bischofferode mit der Begründung geschlossen, damit 7500 Arbeitsplätze in der Kaliindustrie zu sichern. Jetzt stünden die plötzlich wieder zur Disposition. In Thüringen hat die Entscheidung neue Ängste ausgelöst. Man hoffe, daß damit die letzte im Freistaat verbliebene Grube in Unterbreizbach nicht gefährdet werde, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. Rexrodt stehe Jetzt »in einer besonderen Verantwortung,« betonte ein Sprecher von K+S gegenüber ND. Daß sich hinter dieser Formulierung die Forderung nach staatlichen Subventionen für die defizitären Kaligruben verbirgt, mochte er nichtbestätigen.

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