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Stimmung gegen Belgrad wird angeheizt

Kosovo Scharping: Auch Bundeswehr zum Überfall bereit

  • Lesedauer: 2 Min.

Belgrad (Reuters/dpa/ND). Im Kosovo-Konflikt wird die Lage durch Berichte über einen angeblichen Truppenaufmarsch der Armee Belgrads in der jugoslawischen Provinz angeheizt. OSZE-Beobachter verbreiteten die Meldung von einer Militärkolonne mit 30 gepanzerten Fahrzeugen und 15 Flugabwehrgeschützen, die von Belgrad aus in Richtung Kosovo verlegt worden seien.

Deutschlands Militärminister Rudolf Scharping schloß gegenüber »Focus« die Bundeswehrteilnahme an einem Überfall auf Jugoslawien nicht aus. Es sei wichtig, »daß Deutschland sich entsprechend seinem internationalen Gewicht engagiert«.

Angesichts der neuen westlichen Propagandakampagne werden auch die Töne aus Belgrad schärfer Auf einer Kundgebung in der serbischen Stadt Leskovac rief der Sprecher der regierenden Sozialistischen Partei, Ivica Dacic, die Serben zur Verteidigung des Landes_ um jeden Preis auf. Kein Serbe werde einer 'Abtrennung Kosovos zustimmen. Der jugoslawische Vizeministerpräsident Vojislav

Seselj erklärte auf einer Kundgebung in Zemun bei Belgrad, in Kosovo werde es keine Albaner mehr geben, wenn die USA Serbien angriffen. Der Vorsitzende der Radikalen Partei, die zur Regierungskoalition gehört, warnte zudem die Nachbarländer davor, ausländischen Mächten bei Angriffen auf Serbien zu helfen. »Von Mazedonien bliebe nichts mehr übrig, wenn irgendeine ausländische Armee Serbien von Mazedonien aus angriffe«, sagte er In dem Nachbarland sind derzeit 230Q NATO-Soldaten stationiert, offiziell, um im »Notfall« die OSZE-Beobachter aus Kosovo zu evakuieren.

Die 1 Untergrundarmee UCK nutzte die Kampagne gegen Belgrad, um zu erklären, daß die jüngsten Spannungen in Kosovo durch Provokationen der serbischen Militärs ausgelöst worden seien. Sie nähmen aber auch wegen des Ergebnisses der Kosovo-Konferenz von Rambouillet zu. Dort hatte die Delegation der Kosovo-Albaner, der auch UCK-Freischärler angehören, mit Vorbehalt einer Autonomielösung für die Provinz zugestimmt.

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