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mm Abdullah Öcalan mit Herzinfarkt?

Exilkurden befürchten »Liquidierung« des PKK-Chefs Von Thomas Ruttig

  • Lesedauer: 2 Min.

Exilkurden befürchten, daß türkische Medienberichte über Gesundheitsprobleme Abdullah Öcalans »möglicherweise die Liquidierung« des PKK-Vorsitzenden einleiten könnten. Nach Angaben der Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland (YEK-KOM) berichteten der türkische Fernsehsender Star-TV und die Zeitung »Sabah« am Dienstag von einem Herzinfarkt Öcalans. Zudem leide er diesen Berichten zufolge unter Drogenentzugserscheinungen.

Bei einer »gründlichen ärztlichen Untersuchung in Italien«, wo der PKK-Chef im Dezember und Januar versucht hatte, politisches Asyl zu erwirken, sei öcalan »völlig gesund und beschwerdenfrei« gewesen, hält YEK-KOM dagegen. Dies bestätigt auch öcalans deutscher Anwalt Eberhard Schultz, öcalan wird seit seiner Entführung aus Kenia durch Geheimdienste auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali festgehalten, wo ihm auch der Pro-

zeß gemacht werden soll. Ihm droht die Todesstrafe.

Schon zuvor hatten kurdische Quellen die türkische Regierung beschuldigt, daß Öcalan auf Imrali gefoltert werde. In einem Bericht an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg erklärte Ankara jedoch, Öcalan sei nach türkischem Recht vpr Folter und Mißhandlung geschützt. Daß die Vorwürfe nicht unberechtigt sind, macht ein Fall deutlich, über den Pro Asyl gestern berichtete. Demzufolge ist der türkische Journalist und Gewerkschaftler Süleyman Yeter vor wenigen Tagen im Polizeipräsidium von Istanbul zu Tode gefoltert worden. Laut der regierungskritischen Zeitung »Özgür Politika« wurde er bereits 1991 bei einer Festnahme schwer mißhandelt. Am 9 April habe er seine Peiniger identifizieren sollen.

Unterdessen hat sich eine internationale Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan« gebildet. Zu den Erstunterzeichnern gehören Danielle Mitterrand, Uri Avnery und Professor Norman Paech. Seite 12

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