Schäuble gegen Schuldenschnitt
Neue Diskussion um finanzschwaches Griechenland
Köln (AFP/nd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland als »unrealistisch« zurückgewiesen. Bei dem 2011 vorgenommenen Schuldenschnitt für private Gläubiger hätten die Euroländer garantiert, dass es dabei bleibe, sagte Schäuble gestern im Deutschlandfunk. Über weitere Schuldenerlasse zu reden, sei deshalb »ein bisschen unrealistisch«. Schäuble nannte dagegen ein Schuldenrückkaufprogramm »eine Überlegung, die man seriöserweise anstellen kann«. Demnach würde Griechenland neue Kredite bekommen, mit denen es alte Anleihen zum Marktwert zurückkaufen könnte. Mit einem Einsatz von einem Euro aus neuen Krediten ließen sich so Altschulden im Nennwert von 1,50 Euro ablösen.
Die Troika hatte einem Bericht des »Spiegel« zufolge einen weiteren Schuldenschnitt am Donnerstag bei einer Vorbereitungssitzung für das nächste Treffen der EU-Finanzminister vorgeschlagen. Vorgesehen sei, dass sich vor allem die öffentlichen Gläubiger beteiligen und auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Bei dem Treffen von Spitzenbeamten der Finanzministerien sei der Vorschlag auf den Widerstand mehrerer Staaten gestoßen, darunter Deutschland, hieß es weiter. Viele Teilnehmer hätten gesagt, sie wollten das Geld nicht verlieren, das ihre Regierungen für Unterstützungszahlungen vergeben hätten.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.