Maria Höfl-Riesch enttäuscht
Ski alpin: Schlechtester deutscher Weltcupauftakt seit zehn Jahren
Maria Höfl-Riesch und Co. fuhren »ein bisschen enttäuscht« vom Gletscher, Fritz Dopfer saß bei der Wetterlotterie von Sölden (Österreich) nach seinem Aus frustriert im Schnee. Die deutschen Alpinen haben beim Riesenslalom-Weltcup am Rettenbachferner den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren hingelegt und keinen erhofften Startschwung für den WM-Winter aufgenommen.
Mit Rang elf sorgte Doppel-Olympiasiegerin Höfl-Riesch noch für das beste Resultat des ambitionierten Frauenteams. »Das ist schon ein bisschen mau und nicht das, was wir uns erwarten«, meinte die Partenkirchenerin. Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg (Kreuth) blieb beim Sieg der Slowenin Tina Maze in einer Rille hängen und schied wie Gesamtweltcupsiegerin Lindsey Vonn (USA) aus.
Am Sonntag hatte der 20-jährige Fritz Dopfer (Garmisch) mit starkem Schneefall sowie Nebel zu kämpfen und verlor als 22. nach einem Schlag auf der unruhigen Piste zudem noch seinen Ski. »Ich habe probiert, Gas zu geben, dann war's schon vorbei, als die Bindung aufging.«
Seinen zweiten Sieg in Sölden nacheinander sicherte sich Ted Ligety (USA) mit 2,75 s vor dem Italiener Manfred Mölgg. Einen größeren Vorsprung im Riesentorlauf hatte zuletzt der Schwede Ingemar Stenmark vor 33 Jahren.
Für das deutsche Abschneiden wollte auch Alpin-Direktor Wolfgang Maier nicht die widrigen Umstände geltend machen. »Vom Ergebnis her war das ein schlechter Auftakt. Wir waren der Meinung, dass wir uns stärker präsentieren können«, sagte er. Allerdings habe man auch gute Ansätze gesehen.
Vor allem der erste Durchgang von Rebensburg und die Weltcup- Premiere der 21-jährigen Susanne Weinbuchner (Lenggries) als 12. gefielen »Super, dass wir so eine junge Wilde mit dabei haben«, meinte Höfl-Riesch über den Auftritt ihrer Teamkollegin. In ihrem ersten Weltcuprennen blieb Weinbuchner trotz 75-minütiger Wartezeit cool und lief mit drittbester Laufzeit von Rang 29 noch nach vorne. »Ich habe das nie erwartet«, strahlte Weinbuchner, die die Gunst günstiger Bedingungen auf 3000 Metern Höhe nutzte.
Nach Platz sieben im ersten Durchgang hatte Höfl-Riesch hingegen ihre Schwierigkeiten mit den extremen Bedingungen. »Es ist sicher kein Grund zum Jubeln heute, aber sicher auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken«, meinte sie.
Beim ersten Einsatz der neuen, längeren Ski, die der Weltverband FIS seit dieser Saison vorschreibt, hatten die meisten Athleten kaum Probleme. »Aber es wird sicher in diesem Winter noch der eine oder andere engere Lauf kommen, in dem sich das mehr bemerkbar macht«, prophezeite Höfl-Riesch. »Man sieht schon, dass die, die vorne sind, am besten mit der Umstellung zurechtgekommen sind.«
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