Lizenz zum Gelddrucken
Simon Poelchau beleuchtet die nicht mehr systemrelevate Commerzbank
Die Commerzbank ist nicht mehr auf der Liste. Die Deutsche Bank ist es immer noch. 28 Geldhäuser listet der internationale Finanzstabilitätsrat auf, deren Pleite die Welt in eine neue Krise treiben könnte.
Die Lehre aus dem letzten Crash ist, dass diese als systemrelevant eingestuften Banken mehr Eigenkapital besitzen sollen, wie es das internationale Regelwerk »Basel III« vorschreibt. Das soll die Kreditinstitute stabiler machen, doch verringert es auch ihre Gewinne. Bei der Commerzbank führte es dazu, dass sich die Bank klein schrumpfte, um dieser Vorschrift zu entkommen. Auch im Hinblick auf die Deutsche Bank sind die verschärften Eigenkapitalregeln nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn sie verringern nur die Möglichkeit, dass das Institut pleitegehen könnte. Was es ausschließt, ist die Furcht der Politiker, dass die Bank tatsächlich pleitegehen könnte. Deswegen ist der Platz auf der Liste der systemrelevanten Finanzinstitute für die Deutsche Bank eine Lizenz zum Gelddrucken. Sie weiß, dass sie auf jeden Fall von staatlicher Seite gerettet wird, und so zockt sie wieder munter drauf los. Erst kürzlich konnte ihre Führung wieder sprudelnde Gewinne aus dem riskanten Investmentbanking-Geschäft verkünden. Schließlich ist die Deutsche Bank »too big to fail« - zu groß für einen Bankrott. Und wenn es doch mal passiert, dann zahlt der Steuerzahler.
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