Moody's lässt die Märkte kalt

Frankreichs Bonität leicht herabgestuft

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris (AFP/nd). Zehn Monate nach Standard & Poor's hat auch Moody's Frankreich die Bestnote für seine Kreditwürdigkeit entzogen. Die US-Ratingagentur senkte die Note am späten Montagabend um eine Stufe von »Aaa« auf »Aa1« und begründete dies unter anderem mit der mangelnden französischen Wettbewerbsfähigkeit.

Den Ausblick für Frankreich bewertet Moody's weiter negativ - die Note könnte also mittelfristig erneut abgesenkt werden. Die Ratingagentur sieht ein »Risiko« für das Wirtschaftswachstum sowie angesichts des Haushaltsdefizits und warnt vor »zahlreichen Strukturdefiziten« wie einem »rigiden Arbeitsmarkt«. Zudem gehe die Abwehrkraft des Landes gegen mögliche neue Krisen in der Eurozone zurück, insbesondere aufgrund seiner zu starken Verflechtung mit Euro-Krisenstaaten.

Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici bezeichnete die Herabstufung als Folge der Politik der konservativen Vorgängerregierung. Der Vorgang sei ein Anreiz für die neue Regierung, schnell ihre Reformen umzusetzen. Moscovici hob hervor, er hätte sich gewünscht, dass Moody's die »mutigen und beispiellosen Entscheidungen« der sozialistischen Regierung gewürdigt hätte.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warnte vor einer »Dramatisierung« der Herabstufung. »Noch immer ist das Rating Frankreichs stabil«, sagte er in Berlin. Frankreich habe »ein bisschen eine kleine mahnende Beurteilung« bekommen.

Die Finanzmärkte reagierten am Dienstag kaum auf den Entzug der Top-Bonität Frankreichs durch Moody's. Unmittelbar nach der Abstufung rutschte der Euro am Montagabend zwar fast einen halben US-Cent nach unten auf 1,2770 US-Dollar. Am Dienstag erreichte die Währung aber schnell wieder die Marke von 1,28 Dollar. Die Zinssätze für zehnjährige französische Staatsanleihen stiegen nur minimal um 0,02 Punkte auf 2,09 Prozent.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -