Algerier will Moschee für Schwule eröffnen
Der Plan stammt vom homosexuellen Muslim Mohammad Ludovic Lütfi Zahed. Ziel sei es, die Moschee am 30. November zu eröffnen. Gegenüber der türkischen Zeitung Hürriyet erklärte Zahed sein Vorhaben:
„In normalen Moscheen müssen Frauen auf den hinteren Plätzen sitzen und schwule Männer müssen Angst vor verbalen wie körperlichen Aggressionen haben. Nachdem ich von der Pilgerfahrt zurückkam, realisierte ich, dass eine Moschee für schwule Muslime, die beten wollen, eine Notwendigkeit ist."
Vorerst sollen die Räume einer buddhistischen Kapelle Frauen wie Männern für gemeinsame Gebete zur Verfügung stehen. Auch die Möglichkeit gleichgeschlechtlicher Hochzeiten soll angeboten werden. Dass dies möglich ist, so Zahed im Interview, zeige seine eigene Partnerschaft: Nach Angaben arabischer Medien heirateten Zahed und sein südafrikanischer Partner Qiyam al-Din nach islamischen Scharia-Recht Anfang des Jahres in Mauretanien.
Obwohl Homosexualität laut verschiedenen islamischen Überlieferungen mit dem Tod bestraft werden soll, ist gleichgeschlechtlicher Sexualverkehr in vielen islamischen Ländern weit verbleit und kulturell akzeptiert. Unter dem wachsenden Einfluss islamistischer Ideologien gingen viele islamisch geprägte Staaten in den letzten Jahrzehnten allerdings zunehmend restriktiv gegen Homosexuelle vor. In Ländern wie Iran, Saudi Arabien und Nigeria gilt für gleichgeschlechtlichen Sex die Todesstrafe.
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