Aufklären und schnell handeln

Martin Kröger moniert das Charité-Krisenmanagement

  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist knapp zwei Wochen her, da präsentierte die Charité gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und dem Max-Delbrück-Centrum das Zukunftsprojekt für ein gemeinsames »Berliner Institut für Gesundheitsforschung«. Hunderte Millionen Euro sollen dafür in den kommenden Jahren verwandt werden, besonders viel war bei diesem PR-Termin vom Wohle der Patienten die Rede. Im Licht des möglichen Missbrauch-Skandals an der Charité sieht die Zukunft indes weniger rosig aus: Vom Wohl der Patienten kann angesichts des Kommunikationsdesasters in dieser Sache keine Rede sein. Schließlich muss die Charité erneut um ihren Ruf fürchten. Und dies vor allem aufgrund des wiederholt miesen Krisenmanagements: Hatte es doch erst im Oktober heftige Kritik gegeben, weil die Infizierung von Babys auf der Säuglingsstation nicht vernünftig kommuniziert wurde.

Dass der Senat der Leitung nun ein Ultimatum gesetzt hat, ist insofern zu begrüßen. Der Chef der Charité, Karl Max Einhäupl, wäre gut beraten, so schnell wie möglich zu handeln. Das mit Fachleuten erarbeitete Kinderschutzkonzept ist ein Anfang, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Ausreichend ist die Maßnahme allerdings nicht. Die Charité-Leitung muss mehr liefern - und zwar schleunigst.

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