Genfreier Kontinent gefordert
Der südafrikanische Kleinbauer Motlasi Musi ist nicht sehr glücklich über den Aufruf des Afrikanischen Zentrums für Biosicherheit (ACB), den Anbau, Import und Export von Genmais zu verbieten. »Seit mehr als sieben Jahren bringe ich den genetisch modifizierten Mais aus, esse ihn und lebe noch«, sagt er. An dem genetisch manipulierten (GM) Mais verdient er nach eigenen Angaben pro Hektar Land 225 US-Dollar mehr als an dem herkömmlichen Mais.
Wie aus einem im April veröffentlichten Bericht des »Climate Emergency Institute« hervorgeht, vollzieht sich in Südafrika ein gradueller Klimawandel, der sich durch einen bemerkenswerten Anstieg der Temperaturen in den letzten 60 Jahren bemerkbar macht. Klimaexperten zufolge werden die Temperaturen in den Küstenregionen Südafrikas bis 2050 um ein bis zwei Grad ansteigen.
Laut ACB werden genmanipulierte Organismen (GMO) die Ernährung auf dem schwarzen Kontinent nicht dauerhaft sichern. Das Zentrum hat sich hinter den Aufruf der afrikanischen Zivilgesellschaft gestellt, die für Südafrika und die gesamte Region ein Genmaisverbot fordert.
Wie der Koordinator von Friends of the Earth, Nnimmo Bassey, gegenüber IPS erklärte, halten die GMOs bei weitem nicht das, was die Biotechnologieindustrie versprochen hat. Der Hunger in Afrika werde von diesen Unternehmen gern als Argument verwendet, um die afrikanische Landwirtschaft zu kontaminieren und die genetische Vielfalt des Kontinents zu zerstören. Bassey zufolge sind Gennahrungsmittel weder besonders nahrhaft noch bringen sie bessere Erträge hervor.
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