Brandkatastrophe in Werkstatt für Behinderte

14 Tote zu beklagen Ursache zunächst unklar

  • Lesedauer: 2 Min.

Titisee-Neustadt (Agenturen/nd). In einer Behindertenwerkstatt der Caritas in Titisee-Neustadt sind bei einem Brand am Montag 14 Menschen getötet und acht schwer verletzt worden. Die Ursache für den Brand sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Offenbar habe es aber in einem Lagerraum der Einrichtung, in der rund 120 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung leben und arbeiten, eine Explosion gegeben. Ob in dem Raum Chemikalien gelagert wurden, sei ebenfalls unklar, hieß es am Abend.

In der Werkstatt im Schwarzwald wird Holz verarbeitet. Zur Zeit des Feuers befanden sich inklusive des anwesenden Betreuungspersonals etwa 100 bis 120 Menschen in dem Gebäude, so ein Polizeisprecher.

In einer dramatischen Rettungsaktion hatten Feuerwehrleute mit schwerem Atemgerät zahlreiche Menschen aus dem brennenden Gebäude geborgen. Auch Stunden nach Ausbruch des Feuers drang noch Rauch aus der Einrichtung. Viele Behinderte seien wegen der Flammen in Panik geraten. »Wir haben hier mit Menschen zu tun, die naturgemäß nicht rational reagieren«, sagte Kreisbrandmeister Alexander Widmaier. Es wurde Großalarm ausgelöst, alle umliegenden Feuerwehren und weitere Rettungskräfte wurden zusammengezogen. 300 Einsatzkräfte waren am Brandort, mehrere Rettungshubschrauber im Einsatz. Die Polizei richtete in einer benachbarten Spedition eine »Personensammelstelle« ein.

In einer ersten Reaktion zeigte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erschüttert über die Ereignisse. »Die Nachricht über den Brand in der Behindertenwerkstatt und das schreckliche Ausmaß hat mich zutiefst getroffen«, teilte der Grünenpolitiker mit. »In Gedanken bin ich bei den Opfern, und mein tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.« Kretschmann und Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) flogen zum Unglücksort.

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