Spitzenkandidatur: Linkspartei sucht noch

Möglicherweise fällt Entscheidung doch vor der Landtagswahl in Niedersachsen

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin (nd). Die Führung der Linkspartei will möglicherweise noch vor der Niedersachsen-Wahl die Frage der Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl klären. Entgegen der bisherigen Planung, nach der eine Entscheidung im Januar fallen sollte, sei auch über einen früheren Termin nachgedacht worden, heißt es. Allerdings sagte die Parteivorsitzende Katja Kipping: „Gegenwärtig können wir noch nicht sagen, wir werden es auf jeden Fall vorziehen."

Kipping zufolge erwäge man „verschiedene Konstellationen", es bleibe bei dem Ziel, einen „breit getragenen konsensualen Vorschlag" zu machen. Weder zur Zahl möglicher Spitzenkandidaten noch zu konkreten Namen gebe es bisher eine Festlegung. Bekannt ist, dass Gregor Gysi an einer Spitzenkandidatur Interesse hat. Medien berichten zudem immer einmal wieder über angebliche Versuche, diesen oder jene Linkspolitikerin für die Rolle in Position zu bringen.

Am Montag hatte Parteichef Bernd Riexinger allerdings daran erinnert, dass die LINKE „ein gebranntes Kind in der Frage der Personaldiskussionen". Man habe die Frage der Spitzenkandidatur auch am Wochenende auf dem Treffen in Elgersburg, bei der die Landeschefs sowie Mitglieder der Fraktionsvorsitzendenkonferenz mit dem geschäftsführenden Parteivorstand zur Beratung zusammenkamen, ansprechen wollen. Es sei dann aber aus dem kreis der Teilnehmer die Sorge geäußert worden, dass Diskussionsbeiträge „den Weg in die Medien" finden würden, so Kipping.

Inzwischen hat sich Sachsen-Anhalts Linksparteivorsitzende Birke Bull laut einem Zeitungsbericht für Linksfraktionschef Gysi als alleinigem Spitzenkandidaten ausgesprochen. Sie „kenne den Vorschlag, um Gregor Gysi ein Team zu bilden", wird Bull von der „Mitteldeutschen Zeitung" zitiert. „Damit kann ich mich gut anfreunden. Gysi kann Leute begeistern. Für zwei Spitzenkandidaten sehe ich keine Notwendigkeit."
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