Libor-Skandal: Fehlverhalten Einzelner
Deutsche Bank: Höhere Manager nicht beteiligt
Berlin (dpa/nd). Die Deutsche Bank hat in einer Anhörung durch den Finanzausschuss des Deutschen Bundestags ihre Linie im Skandal um die Libor-Manipulationen bekräftigt. »Wir haben ein Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter festgestellt«, sagte Stephan Leithner, Rechtsvorstand des Instituts, am Mittwoch in Berlin. Den internen Untersuchungen zufolge könne die Bank ausschließen, dass das höhere Management an Manipulationen beteiligt gewesen ist. Die Bank wisse abschließend, dass es sich um Einzelpersonen gehandelt habe.
Auch auf mehrfache Nachfrage wollte Leithner keine Angaben dazu machen, wie schnell die Bank nach ersten Hinweisen mit eigenen Untersuchungen reagiert habe. Er begründete dies mit laufenden Ermittlungsverfahren durch die Behörden. Die Bank rechne derzeit nicht mit Schadenersatzansprüchen aus derzeit laufenden vorgerichtlichen Verfahren, sagte Leithner. Das Geldinstitut habe, wie in seinen Geschäftsberichten dargelegt, jedoch angemessene Rückstellungen gebildet.
Mehrere Banken sollen jahrelang durch falsche Angaben versucht haben, zu ihren Gunsten auf den Geldmarktzinssatz »London Interbank Offered Rate« (Libor) einzuwirken und ihr Vorgehen miteinander abgestimmt haben. Der Zinssatz Libor wird unter anderem als Grundlage für Geldgeschäfte von Banken untereinander verwendet. Er wird täglich durch eine Abfrage der aktuellen Zinssätze bei Großbanken ermittelt.
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