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Licht an, Luft raus, Sattel runter

Mit dem Fahrrad durch den Winter

Der Winter steht vor der Tür. Und wie so oft in der kalten Jahreszeit werden sich die Zweiradaktivisten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) auch 2012/2013 darüber ärgern, dass die Winterdienste in Stadt und Land sich vor allem um den Autoverkehr kümmern, obwohl doch die Gemeinden nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs verpflichtet sind, »verkehrswichtige« innerörtliche Radwege zu räumen.

Doch auf geräumte Radwege wird sich der unverdrossene Biker auch in Zukunft kaum verlassen können: Stattdessen gilt es, sich auf den Velowinter vorzubereiten. Und im Zweifelsfall auf die geräumte Fahrbahn auszuweichen.

Wer außerdem ein paar wichtige Tipps beherzigt, kann auch auf Schnee gut und sicher vorankommen. Auf frisch gefallenem Schnee lässt sich ein Fahrrad noch sehr gut steuern, während auf Eis oder bei überfrierender Nässe im Zweifelsfall besser abgestiegen werden sollte. Eine der Hauptregeln für das Radfahren im Winter lautet: Keine abrupten Manöver, weder beim Lenken noch beim Bremsen! Vorausschauend fahren, stets bremsbereit sein.

Geübtere Fahrer, die es gewohnt sind, mit der Vorderradbremse zu verzögern, sollten ihre Fahrweise im Winter ändern. Auf Schnee und Eis sollte ausschließlich die Hinterradbremse benutzt werden. Um die Haftung auf glattem Untergrund zu verbessern, lässt man etwas Luft aus dem Reifen, am besten bis zum Mindestluftdruck. Dadurch liegt der Reifen mit deutlich mehr Fläche auf dem Boden, der Grip verbessert sich merklich.

Für Eis und Schnee bieten die Reifenhersteller verschiedene Lösungen an. Anders als beim Auto, ist Spike-Bereifung am Fahrrad sehr wohl erlaubt. Hier haben alle großen Hersteller spezielle Spike-Reifen im Angebot. Andere versuchen es mit einer bestimmten Gummilegierung, der Siliziumkarbid beigemischt ist. Die Lauffläche der Reifen wird dadurch aufgeraut, die entstehenden Mikro-Hohlräume ergeben laut Hersteller einen Lamelleneffekt wie bei einem Autoreifen.

Von entscheidender Bedeutung ist in der dunklen Jahreszeit außerdem die Sichtbarkeit. Noch immer verlangt die StVO, dass jedes Rad auf der Straße mit einer Dynamoanlage ausgerüstet ist: Doch auf den Straßen sieht man mittlerweile viele Radfahrer, die auf batteriebetriebene Beleuchtung setzen. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Batterien bei Minusgraden sehr schnell entladen können.

Auch an Reflektoren an Speichen oder der Reifenflanke sollte es nicht fehlen. Der ADFC rät zu heller Kleidung mit Reflektoreinsätzen. In Sachen Bekleidung ist das Zwiebelprinzip ratsam, das einerseits besser wärmt und andererseits Feuchtigkeit besser ableitet. Wer will, legt sich beheizbare Einlegesohlen zu, die sich per Fernbedienung steuern lassen.

Die Bremsanlage sollte im Winter einwandfrei funktionieren, notfalls lässt man sie in der Werkstatt überprüfen. Um auf glattem Untergrund eine bessere Kontrolle über das Rad zu haben, ist es außerdem ratsam, den Sattel ein paar Zentimeter nach unten zu stellen. Im Falle eines Falles sind die Füße schneller auf dem Boden. Experten raten sowieso, die Sattelstütze einmal im Jahr zu schmieren, um Kontaktkorrosion zu verhindern. Hier bietet sich beim Winterfertigmachen eine gute Gelegenheit.

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