»Vollkommen überrascht«

Olmert kritisiert vor der UNO Israels Politik

  • Lesedauer: 1 Min.
Israel hätte nach Meinung des ehemaligen israelischen Regierungschefs Ehud Olmert die jüngste diplomatische Aufwertung der Palästinenser bei der UNO akzeptieren sollen.

New York (AFP/nd). »Um ehrlich mit Ihnen zu sein, ich bin nicht sicher, ob es einen Grund gab, den Antrag der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Aufwertung ihres Status abzulehnen«, sagte Olmert in einer Rede am späten Montagabend (Ortszeit) in New York. Die Abstimmung in der UN-Vollversammlung in der vergangenen Woche, die den Palästinensern einen aufgewerteten Beobachterstatus als Nicht-Mitgliedsstaat gewährt, bezeichnete Olmert als nützlicher für Israel als für die Palästinenser. Denn Hoffnungen auf eine Zwei-Staaten-Lösung erhielten dadurch Auftrieb. Der von der israelischen Regierung nach der Abstimmung angekündigte Bau von Wohnungen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem habe ihn »vollkommen überrascht«, denn damit habe Israel die ihm wohlgesonnenen Entscheidungsträger in den USA gegen sich aufgebracht.

Olmert kündigte zudem an, dass er am heutigen Mittwoch bekannt geben werde, ob er bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Israel am 22. Januar antritt oder nicht. Er hatte zuletzt erkennen lassen, dass er nicht ausschließt, eine oppositionelle Front gegen den amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu bilden. Olmert gilt als ernst zu nehmender Gegner des rechten Regierungschefs.

Ein Gericht in Jerusalem hatte Olmert im September wegen Korruption in seiner Zeit als Industrie- und Handelsminister (2003-2006) zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.