Rettung? Keineswegs!
Alexander Ludewig über die Verhandlungen über das DFL-Sicherheitskonzept
Manch ein Innenminister wünscht sich etwas mehr, einige Fans deutlich weniger - so ist das mit Kompromissen. In dieser Zwickmühle rieben sich zuletzt Vereine und Verbände auf. Fakt ist: Die 36 Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga haben gestern in Frankfurt am Main ein Konzept gegen Gewalt im Fußball verabschiedet. »Die angedrohten Eingriffe der Politik sind damit vom Tisch«, zeigte sich Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes, entsprechend erleichtert.
Die Entscheidung für das Konzept ist richtig. Einige der 16 beschlossenen Maßnahmen sind längst überfällig. Doch gerettet ist der Fußball damit keineswegs. Zum einen wird die Art und Weise der Umsetzung durch Verbände und Vereine entschieden. Wird der festgeschriebene Dialog mit den Fans ernsthaft geführt? Werden Vollkontrollen und ein beschränkter Ticketverkauf für Gästefans ohne Willkür durchgeführt?
Zum anderen wird auch das Verhalten der Politiker und Fans entscheidend sein. Der nächste Wahlkampf kommt bestimmt. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) steckt mittendrin. Seine Reaktion gestern: »Jetzt können wir die Arbeit mit Vereinen und Verbänden auf ein sicheres Fundament stellen.« Wen hat er vergessen? Die Fans! Und das ist deren größte Angst. Vereine und Verbände haben das mittlerweile erkannt. Das mehrfach überarbeitete Konzept zeigt das.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.