Quelle-Erbin klagt auf Schadenersatz
Gericht findet Forderung jedoch nicht sehr plausibel
Köln (dpa/nd). Die Milliardenklage der Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim hat offenbar wenig Erfolgschancen. Das Landgericht Köln hält ihre Argumentation für nicht einleuchtend, wie es zum Prozessauftakt am Dienstag deutlich machte. Schickedanz wirft der früheren Führungsriege der einst größten europäischen Privatbank Sal. Oppenheim vor, ihr Milliardenvermögen gegen ihren Willen riskant angelegt und so verschleudert zu haben. Sie verlangt von 14 Beklagten insgesamt 1,9 Milliarden Euro Schadenersatz.
Der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl sagte jedoch, es sei »schwerlich plausibel«, dass Schickedanz gegen die Entscheidungen ihrer Berater gewesen sei, dies aber nie deutlich gemacht habe. Schickedanz - die nicht selbst vor Gericht erschien - hatte sich im großen Stil am Handelskonzern Arcandor, ehemals KarstadtQuelle, beteiligt. 2009 war der Konzern zusammengebrochen - sie verlor praktisch ihr gesamtes Vermögen.
Ihr Anwalt sagte, Sal. Oppenheim habe es versäumt, ihr die Risiken der Anlagen deutlich zu machen. Richter Singbartl betonte aber, die Grundsätze des Aktienkaufs dürften einer Großanlegerin wie Frau Schickedanz bewusst gewesen sein. Die Beweislast liege bei der Klägerin. Ein Urteil steht noch lange nicht an. Schickedanz' Anwälte haben bis Ende März 2013 Zeit, auf Widerklagen der Gegenseite zu antworten. Am 4. Juni entscheidet das Gericht, ob es ein Beweisverfahren für nötig hält.
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