Britische Loyalisten in Aufruhr

Keine Ruhe im Flaggenstreit: Verletzte nach Ausschreitungen in Belfast

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Drei Nächte in Folge ist es im nordirischen Belfast erneut zu Krawallen von pro-britischen Loyalisten und Straßenkämpfen mit der Polizei gekommen. Am Samstagabend griffen nach einem zunächst weitestgehend friedlichen Protest rund 100 wütende Demonstranten die Polizei mit Steinen, Flaschen, Golfbällen und Feuerwerkskörpern an.

London/Belfast (Agenturen/nd). Drei Nächte in Folge ist es im nordirischen Belfast erneut zu Krawallen von pro-britischen Loyalisten und Straßenkämpfen mit der Polizei gekommen. Am Samstagabend griffen nach einem zunächst weitestgehend friedlichen Protest rund 100 wütende Demonstranten die Polizei mit Steinen, Flaschen, Golfbällen und Feuerwerkskörpern an. Auch Schüsse sollen gefallen sein. Die Polizei ging mit Plastikgeschossen und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor.

Ein 38-Jähriger sei unter Verdacht des versuchten Mordes festgenommen worden. Man gehe Berichten nach, dass er eine Reihe scharfer Schüsse auf die Sicherheitskräfte abgegeben habe, teilte die Polizei mit. Mehrere Autos wurden angezündet.

Es war bereits die dritte Nacht in Folge mit Ausschreitungen. Bei den Unruhen wurden mindestens neun Polizisten verletzt, nur wenige mussten allerdings im Krankenhaus behandelt werden. Über das Wochenende gab es Dutzende Festnahmen. Am Samstag wurden in einem Schnellverfahren elf Männer und eine Frau angeklagt.

Die Loyalisten protestieren gegen die Entscheidung der Belfaster Stadtverwaltung von Anfang Dezember, die britische Flagge nicht mehr ständig, sondern nur noch an wenigen Tagen im Jahr auf öffentlichen Gebäuden wehen zu lassen. Sie wollen die klare Demonstration, dass Nordirland weiter zu Großbritannien gehört und lehnen eine Vereinigung mit der Republik Irland ab, wofür sich seit Jahrzehnten republikanische Katholiken - ebenfalls zum Teil mit Gewalt - einsetzen.

»Es ist eine erschreckende Entwicklung, dass die Polizei unter Beschuss geraten ist«, sagte der Chef der Polizeigewerkschaft, Terry Spence. Er behauptet, dass es sich bei den Vorfällen um organisierte Gewalt paramilitärischer Gruppen handelt. Der Politiker der republikanischen SDLP-Partei, Conall McDevitt, erklärte, es sei völlig inakzeptabel, dass die Proteste »als Vorwand für versuchten Mord« verwendet würden. Die einzig richtige Reaktion sei ein hartes Vorgehen der Polizei bei den »illegalen Protesten«.

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