Sport frei! Halle dicht

Eltern fordern nutzbare Turnhallen

  • Nissrine Messaoudi und Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 2 Min.

Sportstunde in der zweiten Klasse: Die Garderobe riecht muffig, es ist kalt und zugig, aber in der Halle ist der Slalomparcours schon aufgebaut: Nur scheinbar zufällig angeordnet stehen die Eimer verteilt, um das Regenwasser aufzufangen, das durch die marode Decke der Turnhalle dringt. 45 Minuten lang rennen und Bälle dribbeln, was das Zeug hält. Zum letzten Mal, kurz darauf wird die Halle geschlossen: Einsturzgefahr. Nun müssen sich zwei Schulen eine Turnhalle teilen.

Diese Erinnerungen sind 20 Jahre alt. Geändert hat sich bis heute wenig. - Redakteurin Sarah Liebigt beendet ihre Reise in die Vergangenheit und gibt den Staffelstab der Kommentatorin weiter an Kollegin Nissrine Messaoudi.

Sport, Kunst und Musikunterricht - für viele Mitschüler und deren Eltern waren diese Fächer zu meiner Schulzeit eher nebensächlich. Auch an Elternsprechtagen haben sich vor allem die Sportlehrer langweilen müssen, weil ihnen kaum jemand einen Besuch abstattete. Dass Sport ein wichtiges Fach ist, vor allem in Zeiten, in denen sich Kinder lieber mit ihren I-Phones, -Macs und -Pads beschäftigen, scheint bei den Eltern heute angekommen zu sein. Zu einer guten Schulausbildung gehört eine intakte Sporthalle, fordert der Landeselternausschuss. Ob dort Ball gespielt oder auf dem Boden geturnt wird, sollte von den Lehrern und Schülern bestimmt werden und nicht von der maroden Decke. So viel müsste dem Senat der Sport mindestens wert sein.

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