Wie verhalte ich mich bei Geisterfahrern?
Schreckenszenario auf Autobahnen, wenn Falschfahrer unterwegs sind
Als Falschfahrer - auch Geisterfahrer genannt - bezeichnet man jene Benutzer einer Autobahn oder Straße mit geteilten Richtungsfahrbahnen, die entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fahren. Sie sind eine massive Gefahr auf Autobahnen und verursachen schwerste Verkehrsunfälle. Die Hälfte der Falschfahrer ist bei Dunkelheit unterwegs.
Worin bestehen meist die Ursachen fürs Falschfahren?
Ausgangspunkte der Falschfahrten sind häufig Autobahnanschlussstellen, besonders an Zubringern oder kurzen Verbindungsstrecken in Ballungsräumen. Weitere Ursachen für Falschfahrten eine unübersichtliche Fahrbahnführung in Baustellen und schlechte Beschilderungen an Auf- und Abfahrten.
Hinzu kommen Faktoren wie Stress oder private Sorgen, die die Gefahr erhöhen, Fehler zu machen. Wer abgelenkt ist und weiß, dass er bei schlechter Sicht oder nachts unsicher unterwegs ist, sollte überlegen, welche Fahrten notwendig sind. Auch regelmäßige Sehtests sind für Autofahrer sinnvoll, um Einschränkungen zu erkennen. Ein kleiner Anteil der Geisterfahrer fährt bewusst in der falschen Richtung auf die Autobahn auf. Dafür gibt es zwei Ursachen: Mutproben oder Selbstmordabsichten.
Wie verhalte ich mich bei einem Geisterfahrer?
Wird ein Geisterfahrer gemeldet, sind Überholmanöver tabu. Vielmehr gilt es, den Fuß vom Gas zu nehmen, rechts zu fahren, einen Rastplatz anzusteuern oder - wenn möglich - die Autobahn an der nächsten Anschlussstelle zu verlassen. Außerdem sollte man versuchen, über das Abblendlicht und weitere Beleuchtung vom Falschfahrer frühzeitig erkannt zu werden. Die Betätigung der Lichthupe, um auf das Fehlverhalten des Falschfahrers aufmerksam zu machen, ist zulässig. Da Hinweise zu Falschfahrer im Verkehrsfunk gesendet werden, sollte bei Autobahnfahrten immer das Radio oder das Traffic Programm eingeschaltet sein.
Und wenn ich selbst unfreiwillig zum Falschfahrer wurde?
Selbst unfreiwillig zum Falschfahrer zu werden, kommt zum Beispiel vor, wenn sich bei einem Verkehrsunfalls das Auto gedreht hat. Es wird empfohlen, mit dem Fahrzeug an der Mittelplanke stehenzubleiben, auszusteigen, sich auf den Grünstreifen zu »retten« und die Polizei zu informieren, damit sie beim Wendenmanöver durch eine kurzfristige Fahrbahnsperrung helfen kann.
Was kann wirksamer gegen Falschfahren getan werden?
Mit eindeutiger Beschilderung - insbesondere »Einfahrt verboten« - wird versucht, Geisterfahrten vorzubeugen. Es hat schon mal Überlegungen gegeben, mit Krallen und damit durch Beschädigung der Reifen ein Auffahren in die Gegenrichtung zu verhindern. Das aber erschwert Feuerwehr und Rettungsdiensten das Erreichen eines Einsatzortes gegebenenfalls in Gegenrichtung. Vorbeugend wirken vor allem große, eindeutige, gut sichtbare Schilder an Gefahrenpunkten wie Auf- und Abfahrten sowie an Raststätten. In Österreich sind seit 1997 zusätzliche unübersehbare Warntafeln üblich. Gegen bewusstes Falschfahren gibt es keine noch so ausgetüftelte Regelung. joh
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