Logik des Titelgewinnens

DFB-Sportdirektor Robin Dutt verspricht dem Fußball mit seinem Kommunikationskonzept eine erfolgreiche Zukunft

  • Alexander Sarter, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) möchte wieder einmal auf Jahre hinaus unschlagbar sein und muss dazu offenbar »nur« dem neuen Konzept seines Sportdirektors Robin Dutt folgen. Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt hat der 48-Jährige dem Verband eine goldene Zukunft mit den ersehnten Titelgewinnen versprochen, wenn sein neues Förderkonzept inklusive des 40 Millionen teuren Baus eines neuen Leistungszentrums umgesetzt wird. »Wenn wir es so machen, wie ich es mir vorstelle, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir Erfolg haben. Titel werden dann unausweichlich sein«, sagte Dutt am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Dutt will bei seinem Konzept mit dem Namen »Erfolg sind Alle« (ESA) die Verbandsstrukturen nutzen, um dem DFB einen uneinholbaren Vorsprung gegenüber anderen Nationen zu erarbeiten. »Wenn wir dieses Wissen bündeln, werden wir Qualität in einem Tempo haben, bei dem uns keiner einholt«, sagte der frühere Bundesliga-Trainer vom SC Freiburg und Bayer Leverkusen, der sein Vorhaben am Dienstag mit Bundestrainer Joachim Löw besprochen hatte: »Dann können wir vielleicht auch endlich die goldene spanische Generation knacken und sind nicht mehr darauf angewiesen, ob der Bundestrainer richtig auswechselt.«

Die Pläne von Dutt sehen im Kern die Bildung eines »Sportkompetenzteams« vor. Diesem Gremium sollen die Trainer der Juniorenmannschaften, die Trainerausbilder und weitere Spezialisten angehören. Diese hauptamtlichen DFB-Mitarbeiter sollen gemeinsam in dem geplanten Leistungszentrum in Frankfurt am Main, dessen Bau beim DFB-Bundestag im Oktober beschlossen werden soll, zusammenarbeiten.

»Das Ganze ist mehr ein Kommunikationskonzept als ein Konzept darüber, wie man Fußball spielen soll. Ein Sportkompetenzzentrum wäre unsere sportliche Heimat. Dabei geht es eher um unsere Mitarbeiter als um die Teams«, äußerte Dutt. »Wir dürfen nicht darauf warten, dass es Rückschläge bei großen Turnieren gibt, bevor wir etwas verändern.«

Nach Ansicht von Dutt sind neue Ansätze unausweichlich, wenn der DFB auf Dauer erfolgreich sein will. »Wir sind auf einem sehr guten Stand. Die anderen Nationen können aber ebenso professionell arbeiten und machen das auch«, erklärte er: »Wenn wir nichts ändern, spielen zukünftig nicht nur vier bis sechs Nationen um die Halbfinalteilnahme bei den Turnieren, sondern zehn bis zwölf Nationen. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, ins Halbfinale zu kommen und wir sind noch weiter weg vom ersehnten Titelgewinn.«

Dutt hat für diese Problematik aber eine Lösung parat. »Das Ziel muss sein, Titel zu holen und von der Meute nicht eingeholt zu werden. Die Frage ist, was unser Vorteil ist und wo die anderen in der nächsten Zeit nicht nachziehen können«, sagte der Sportdirektor: »Die Antwort darauf ist die Struktur des DFB, die keine andere Nation auf dieser Welt hat. Wie müssen das Potenzial, die Erfahrung und das Wissen der Menschen bündeln und für alle zugänglich machen.«

Die Chefetage des DFB, der jährlich 20 bis 25 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung investiert, vertraut Plänen seines Sportdirektors. »Der DFB folgt inhaltlich dem, was Robin vorgibt. Wir dürfen uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen. Man muss Veränderungen einleiten, wenn es einem gutgeht. Alle haben das Ziel, den bestmöglichen Erfolg zu garantieren«, äußerte Generalsekretär Helmut Sandrock.

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