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Amnesty will Untersuchung zu Mali
Bericht zu Verletzung von Menschenrechten
London/Bamako (Agenturen/nd). Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat der Armee Malis und den Islamisten Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. In einem am Freitag veröffentlichten Bericht heißt es unter Berufung auf zehntägige Untersuchungen einer Delegation von Amnesty in mehreren Städten Malis, Soldaten hätten unrechtmäßig Hinrichtungen vollzogen. Die Islamisten hätten sich ebenfalls schwere Menschenrechtsverletzungen zu Schulden kommen lassen und ohne rechtliche Grundlage getötet. Außerdem hätten sie Kindersoldaten rekrutiert.
Am ersten Tag des französischen Militäreinsatzes in Mali sind laut Amnesty fünf Zivilisten bei einem Luftangriff in der Stadt Konna ums Leben gekommen. »Es ist absolut zwingend, dass Frankreich und Mali eine Untersuchung eröffnen, um festzustellen, wer diesen Angriff ausgeführt hat«, sagte ein Sprecher von Amnesty am Freitag. Der Organisation zufolge versichert die französische Armee, dass sie zu dem angegebenen Zeitpunkt keinen Luftangriff in Konna geflogen habe.
Drei Wochen nach Beginn des Krieges gegen Islamisten in Mali reist Frankreichs Präsident François Hollande an diesem Sonnabend erstmals zum Truppenbesuch in die Wüstenstadt Timbuktu. Nach Angaben der malischen Übergangsregierung wird der Staatschef dort gemeinsam mit Übergangspräsident Dioncounda Traoré Soldaten treffen.
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