Spanische Signale

Martin Kröger zu sozialen Folgen von Zwangsräumungen

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Von der sozialen Dimension der Kämpfe gegen Zwangsräumungen wie in Spanien ist der Widerstand in Deutschland sicherlich noch weit entfernt. Doch der gestrige Protest von hunderten Mietaktivisten und Anwohnern in Berlin zeigt, dass die Bürger auch hierzulande nicht weiter gewillt sind, die schier unendliche Gier einiger spekulierender Vermieter widerspruchslos hinzunehmen. Dass die alltäglichen Zwangsräumungen in Deutschland endlich vermehrt als Ungerechtigkeit wahrgenommen werden, ist insofern ein gutes Signal - auch wenn in diesem Land bei dem Thema noch viel zu oft weggesehen wird.

Wenig Hoffnung für Mieter bietet indes die Politik in Deutschland. Denn wie die jüngst von Schwarz-Gelb initiierte Mietrechtsnovelle gezeigt hat, geht es der Bundesregierung mehr um das Wohl der Vermieter denn der Mieter. Auch auf die Justiz ist wenig Verlass. Schließlich sind es doch die Gerichte, die hierzulande viel zu häufig die elendigen Zwangsräumungen, die nicht selten in soziale Dramen münden, juristisch absichern.

In Spanien sind die Richter da weiter: Die Gerichtspräsidenten des Landes plädierten jüngst dafür, soziale Härten abzumildern. Man dürfe nicht mit dem Rücken zur Bevölkerung leben, hieß es. Diesen Standpunkt sollten deutsche Richter stärker berücksichtigen. Aber auch die Bürger könnten von den Spaniern lernen. Denn die haben inzwischen eine erfolgreiche Volksinitiative gegen Zwangsräumungen auf die Beine gestellt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -