SPD-Linke gründen »Berliner Kreis«

Budde, Stegner und Vogt sind Sprecher der neuen Dachorganisation

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Berlin (nd). Der linke Flügel der Sozialdemokraten wird künftig unter einem Dach organisiert sein. In Anlehnung an den 1966 gegründeten „Frankfurter Kreis“, der zum Sammelbecken anderer Netzwerke von SPD-Linken wurde, soll nun ein „Berliner Kreis“ den Flügel innerhalb der Sozialdemokratie vertreten. Laut einem Bericht des Magazins „Spiegel“ haben sich darauf SPD-Linke aus Parteivorstand, Landesverbänden und Arbeitsgemeinschaften bei einem Treffen verständigt, an dem auch die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles teilgenommen habe.

Als Sprecher sollen dem Bericht zufolge der schleswig-holsteinischen Landesvorsitzende Ralf Stegner, dessen sachsen-anhaltische Kollegin Katrin Budde und Juso-Chef Sascha Vogt fungieren. Die Sprecherin des Forums Demokratische Linke 21, Hilde Mattheis, wäre demnach nicht in der ersten Reihe der neuen Dachorganisation vertreten. Dass der neue Zusammenschluss zu Beginn des Wahljahres erfolgt, kommt nicht zufällig. Man wolle auch bei der Besetzung eines möglichen rot-grünen Kabinetts mitreden, heißt es. „In einer SPD-Regierung muss der Berliner Kreis der SPD-Linken personell vertreten sein“, zitiert der „Spiegel“ den SPD-Politiker Stegner.

In der Sozialdemokratie haben sich Linke immer schon gern in „Kreisen“ organisiert. Ende 1966 schufen der spätere Frankfurter Oberbürgermeister Walter Möller und der schleswig-holsteinische SPD-Landesvorsitzende Jochen Steffen den „Frankfurter Kreis“. Darin ging unter anderem der „Tübinger Kreis“ auf, in dem sich jüngere Linksintellektuelle wie Peter Conradi trafen - um als „Rotkehlchen“ in der baden-württembergischen SPD zu wirken.

Zum „Frankfurter Kreis“ gehörten so namhafte sozialdemokratische Linke wie Peter von Oertzen und Harry Ristock. Anfang der 1970er Jahre bildeten die linken SPD-Bundestagsabgeordneten den „Leverkusener Kreis“, der 1980 jedoch in „Parlamentarische Linke“ umbenannt wurde. Deren Sprecher ist heute Ernst Dieter Rossmann. Aus dem „Frankfurter Kreis“ wurde im Juni 2000 das „Forum Demokratische Linke 21“.

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