Kritik an Obama

Olaf Standke über Unzufriedenheit mit dem US-Präsidenten

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Platz in den Geschichtsbüchern ist ihm als erster afroamerikanischer Präsident sicher, egal wie die politische Bilanz Barack Obamas am Ende ausfallen wird. Gar nicht zufrieden mit dem Mann im Weißen Haus zeigt sich jetzt die Congressional Black Caucus. Scharf kritisiert die Vertretung der schwarzen Kongressmitglieder, dass Obama bislang keinen ihrer Politiker in sein neues Kabinett berufen habe.

Mangelnde Vielstimmigkeit führe zu einer Politik und zu Projekten, die die Schwarzen negativ treffen, meint nicht nur die demokratische Abgeordnete Marcia Fudge, die von Frustration unter den Afroamerikanern spricht. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ist in der ersten Dekade des Jahrhunderts von 12,3 auf über 13 Prozent gestiegen; sage und schreibe 93 Prozent dieser Wählergruppe hat im November in geradezu selbstloser Treue für Obama votiert. Denn sie steht heute nachweislich schlechter da als bei seinem bejubelten Amtsantritt. Für Obamas zweite Legislatur stellt sich also nicht nur die Frage der politischen Repräsentanz, sondern auch die nach einer nachhaltigen Politik sozialer Gerechtigkeit. Der Anteil Afroamerikaner an den über 47 Millionen Armen im Lande ist ebenso überproportional groß wie der an den Arbeitslosen im Lande, während weiße US-Amerikaner inzwischen im Schnitt das 22-fache Vermögen ihrer schwarzen Mitbürger besitzen.

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