Beamte sind sauer

Öffentlicher Dienst fordert Übertrag von Tarifergebnis

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd-Meyer). Um das Tarifergebnis für den öffentlichen Dienst der Länder wird weiter gestritten. Nach anderen Bundesländern will nun auch Schleswig-Holstein das Ergebnis nicht auf seine Landesbeamtinnen und Beamten eins zu eins übertragen. Es geht um 5,6 Prozent mehr Geld, gestaffelt auf zwei Jahre.

Nachdem das Finanzministerium in Kiel bereits kurz nach dem Abschluss vergangene Woche mitgeteilt hatte, diesen nicht übertragen zu wollen, legte die rot-grüne Landesregierung gestern ein Konzept vor. Danach soll die zweite Stufe der Besoldungserhöhung erst 2015 gezahlt werden. Die Tarifbeschäftigten im Länderdienst bekommen bereits zum 1. Januar 2014 mehr Geld. Die Erziehungsgewerkschaft GEW kritisierte, mit dem Vorschlag würden die verbeamteten Lehrerinnen und Lehrer von der Gehaltsentwicklung abgekoppelt. Die Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes dbb, Anke Schwitzer, sagte, die zwischen den Gehaltsstufen unausgewogenen Anpassungen »treiben einen Keil in die Beamtenschaft«. Die Landesleiterin von ver.di-Nord, Karin Hesse sprach von einem »Schlag ins Gesicht« für die Beamtinnen und Beamten. Diese würden erneut zur Haushaltskonsolidierung missbraucht. Ver.di fordert die Landtagsabgeordneten auf, dem Vorschlag der Regierung nicht zuzustimmen. Die beteiligten Gewerkschaften fordern weitere Verhandlungen.

Vorige Woche hatten bereits mehrere Bundesländer angekündigt, das Tarifergebnis nicht zu übertragen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.