»Der rasante Ausbau der Photovoltaik treibt den Strompreis in die Höhe«

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Die Energiewende gerät in den Medien immer mehr zum Schreckensszenario: zu teuer, zu unsicher, schlecht für den Standort Deutschland. Vor allem die schwarz-gelbe Koalition bläst zur Jagd, um die von einer Mehrheit gewollte Energiewende schlecht zu machen. Was ist dran an den vielen Mythen, Lügen und Argumenten, mit denen die Öffentlichkeit aktuell bearbeitet wird? Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt den gängigen Behauptungen in einer von Wolfgang Pomrehn verfassten Broschüre Antworten entgegen – was es wirklich auf sich hat mit dem »Armutsrisiko Energiewende?«, lesen Sie hier täglich in einer nd-Reihe.

»Der rasante Ausbau der Photovoltaik treibt den Strompreis in die Höhe«

Die Behauptung:

In den letzten drei Jahren (2010 bis 2012) sind Solaranlagen mit einer Leistung von jeweils rund 7,5 Gigawatt ans Netz gegangen. Das war wesentlich mehr als von vielen Experten und Politikern erwartet. Allein die 2012 errichteten Anlagen können damit Strom für knapp zwei Millionen Vier-Personen-Haushalte erzeugen, aber der Strom verteuert sich erheblich.

Die Fakten:

Die jährlichen Kosten des Stroms aus den 2012 errichteten Anlagen lassen sich ziemlich gut abschätzen. Mit den 7,6 Gigawatt können im Jahr rund 6,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Bei einer durchschnittlichen Vergütung von 18 Cent und einem Börsenpreis von mindestens 4,5 Cent für eine Kilowattstunde ergeben sich zusätzliche Kosten in Höhe von etwas mehr als 900 Millionen Euro. Umgelegt auf den Verbrauch von Haushalten und Gewerbe (der rund 225 Milliarden Kilowattstunden beträgt), bedeutet dies eine zusätzliche Belastung von maximal 0,4 Cent pro Kilowattstunde. Mit anderen Worten: Der Solarboom 2012 hatte offensichtlich nur einen geringen Anteil an der jüngsten Preissteigerung.

Ansonsten haben sich Solaranlagen in den letzten Jahren drastisch verbilligt, und ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht. Allein 2011 wurden Solarmodule um 30 bis 40 Prozent billiger und 2012 noch einmal um 15 bis 30 Prozent. Entsprechend sinkt auch die Vergütung für Neuanlagen immer mehr. Inzwischen ist der Strom aus neuen Solaranlagen bereits billiger als der aus den von der Bundesregierung gehätschelten Offshore-Windparks.

Die von Wolfgang Pomrehn verfasste Broschüre »Armutsrisiko Energiewende?« ist in der Reihe »luxemburg argumente« erschienen und kann bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung bestellt werden.

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