»Deutschland wird abhängig von Stromimporten«
Die Energiewende gerät in den Medien immer mehr zum Schreckensszenario: zu teuer, zu unsicher, schlecht für den Standort Deutschland. Vor allem die schwarz-gelbe Koalition bläst zur Jagd, um die von einer Mehrheit gewollte Energiewende schlecht zu machen. Was ist dran an den vielen Mythen, Lügen und Argumenten, mit denen die Öffentlichkeit aktuell bearbeitet wird? Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt den gängigen Behauptungen in einer von Wolfgang Pomrehn verfassten Broschüre Antworten entgegen – was es wirklich auf sich hat mit dem »Armutsrisiko Energiewende?«, lesen Sie hier täglich in einer nd-Reihe.
»Deutschland wird abhängig von Stromimporten« (Stellungnahme des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft VIK vom August 2012)
Die Behauptung:
Der Strom der stillgelegten Atomkraftwerke muss irgendwie ersetzt werden, das heißt, die Energiewende macht uns abhängig von Stromimporten.
Die Fakten:
Der Stromhandel über Ländergrenzen hinweg ist von Unternehmen und Regierungen gewollt und keine Erfindung der Umweltbewegung. Tatsächlich ist Deutschland aber schon seit Jahren Nettoexporteur und hilft zum Beispiel auch hin und wieder in Frankreich aus, wenn dort die Atomkraftwerke aufgrund zu großer Hitze nicht mehr genug Kühlwasser haben und daher heruntergefahren werden müssen. Im Jahr 2012 hat Deutschland mit rund 23 Milliarden Kilowattstunden, das sind gut 4 Prozent der Nettostromproduktion, so viel Energie ausgeführt wie nie zuvor.
Die von Wolfgang Pomrehn verfasste Broschüre »Armutsrisiko Energiewende?« ist in der Reihe »luxemburg argumente« erschienen und kann bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung bestellt werden.
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