Alle Muslime sind Terroristen – bis auf 99,994%

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Tatsache, dass die meisten Muslime keine Terroristen sind, bestreiten selbst Islamhasser nur selten. »Aber fast alle Terroristen sind Muslime« lautet die gängige Erwiderung. Die amerikanische Duke University und die University of North Carolina haben einmal das Phänomen muslimischer Terroristen in den USA untersucht und kommen zu dem wenig überraschenden Ergebnis: »Die terroristische Gefahr, die von radikalisierten muslimischen Amerikanern ausgeht, wurde übertrieben.«

Überraschend ist allerdings, wie gering die Zunahme der Straftäter in der Kategorie »muslimisch-amerikanischer Terrorismus-Straftäter« seit 9/11 tatsächlich ist: 139 oder 17 Muslime pro Jahr. Gezählt wurden alle Muslime, die im Zusammenhang mit »Terrorismus-bezogenen Aktivitäten« in den letzten zwölf Jahren getötet, verurteilt und nach denen gefahndet wurde. Bei ca. 2,5 Millionen Muslimen in den USA sind demnach mindestens 99,994 Prozent keine Terroristen.

Noch absurder wird die Gleichsetzung von Muslimen und Terroristen, schaut man sich die Gesamtzahl terroristischer Anschläge in den USA an. In der Terror-Statistik des FBI finden sich zwischen 1980 und 2005 318 Anschläge.Gerade einmal 6 Prozent der Anschläge gehen auf das Konto muslimischer Attentäter, ein Prozent weniger als jene von „Terroristen“, die zufällig jüdischen Glaubens waren.

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