FC Bayern macht den ersten Schritt
Die Münchner gewinnen das Viertelfinalhinspiel der Champions League gegen Juventus Turin verdient mit 2:0
Der FC Bayern ist dem Halbfinale der Champions League ein gutes Stück näher gekommen. Das Viertelfinalhinspiel gewannen die Münchner in der eigenen Arena gegen Juventus Turin mit 2:0 (1:0). Vor 68.000 Zuschauern sorgten David Alaba (1.) und Thomas Müller (63.) mit ihren Toren für den letztlich verdienten Sieg und eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der kommenden Woche.
Dabei brauchte der FC Bayern anfangs fast 20 Minuten, um gegen den italienischen Meister zu seinem druckvollen und bestimmenden Spiel zu finden. Die frühe Führung nach nur 25 Sekunden durch den Distanzschuss aus 30 Metern von David Alaba schien eher die Münchner als die Gäste aus Turin aus dem Konzept zu bringen. Juve attackierte die Bayern-Spieler früh in deren eigener Hälfte, Fehlpässe und Querschläger waren die Folge.
Die Turiner gaben den Ton an und kamen mehrmals gefährlich vor das Tor der Bayern. Nach fünf Minuten zog Federico Peluso allein in den Strafraum, verpasste aber unentschlossen den Abschluss. In der 12. Minute strich ein Freistoß von Spielmacher Andrea Pirlo aus 25 Metern über die Latte des Tores von Manuel Neuer. Eine Minute später setzte sich dessen Mittelfeldpartner Arturo Vidal entschlossen durch, sein Schuss aus 20 Metern zischte nur knapp am Pfosten vorbei.
Die Münchner konnten sich erst aus der Umklammerung befreien, nachdem Toni Kroos nach 16 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Bis dahin war Kroos nur dadurch aufgefallen, dass er Pirlo auf Schritt und Tritt verfolgte. Zwar ließ er den Juve-Star nicht zur Entfaltung kommen, dafür fehlte er aber im Aufbauspiel des FC Bayern. Für Kroos kam Arjen Robben auf den Platz und Schwung ins Münchner Angriffsspiel. Um Pirlo kümmerte sich fortan Thomas Müller, aber er fand die Balance zwischen Sicherheit und Risiko.
Die Chancen ließen nicht lange auf sich warten. Kaum zwei Minuten auf dem Feld prüfte Robben Juve-Keeper Gianluigi Buffon aus sieben Metern. Die Münchner waren im Spiel und setzten jetzt ihrerseits die Italiener früh unter Druck. In der 20. Minute erkämpfte Stürmer Mario Mandzukic im Mittelfeld den Ball, Franck Ribery zog los, traf aber letztlich aber nur das Außennetz. Erst kurz vor dem Pausenpfiff meldete sich Juve zurück. Nach einem Eckball von Pirlo setzte Federico Peluso den Ball auf das Dach des Münchner Tores.
Zu diesem Zeitpunkt hätte die Bayern jedoch schon höher führen können, wenn nicht müssen. Ein Freistoß von Schweinsteiger (30.) hatte das Gehäuse von Buffon nur knapp verfehlt. Zwei Minuten später spielte stand Robben, freigespielt von Müller, allein vor dem Juve-Torwart, scheiterte aber erneut.
Nach dem Wiederanpfiff das gleiche Bild: dominante Münchner, ideenlose Turiner. Einsatz, der sich für den FC Bayern bezahlt machen sollte. Scheiterten Mandzukic (49.) und Alaba (55.) noch per Freistoß an Buffon, hatte Müller nach 63 Minuten leichtes Spiel. Den harten und platzierten Schuss von Luiz Gustavo wehrte der italienische Nationaltorwart zu kurz ab, Mandzukic schaltete am schnellsten und schob den Ball zum allein gelassenen Müller: 2:0.
Fortan suchten die Münchner nur noch bedingt das Risiko, blieben aber jederzeit Herr der Lage. Nur Arturo Vidal kam in der 70. Minute noch einmal gefährlich vor das Tor der Bayern. Die beiden Schüsse des Leverkuseners parierte Manuel Neuer aber souverän. In der Schlussminute hatte dann noch mal Müller die Chance, die Ausgangslage der Münchner vor dem Rückspiel kommende Woche noch besser zu gestalten. Diesmal reagierte Buffon jedoch glänzend. Somit geht es für den FC Bayern mit einem 2:0 im Rücken nach Turin. „Ein gutes Ergebnis“, befand Trainer Jupp Heynckes. Er war zufrieden, wie alle Münchner gestern Abend.
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