Hagels Botschaft
Olaf Standke über Nordkoreas Drohungen
Die Aufregung um die tägliche Drohung Nordkoreas hat auch das mediale Echo auf die erste Grundsatzrede des neuen Pentagon-Chefs Chuck Hagel geprägt. Dabei ging es bei seinem Auftritt in der National Defense University in Washington um weit mehr: die Sicherung der selbst verordneten globalen Führungsrolle der USA, die sich entscheidend auf ein überlegenes Waffenpotenzial und die Fähigkeit zur militärischen Intervention in aller Welt gründet.
Hagels Botschaft ist klar: Die wirtschaftlich und fiskalisch schwächelnde Supermacht dürfe kein Machtvakuum zulassen. Trotz der unlängst in Kraft getretenen Haushaltskürzungen, die auch den Pentagon-Etat mit einem Minus von 7,9 Prozent massiv treffen, wollen die USA weiter militärische Stärke demonstrieren - wofür bei allen Sparzwängen nach wie vor weit über 40 Prozent der weltweiten Ausgaben für Streitkräfte und Rüstung durchaus die Basis bilden dürften. Zugleich soll Hagel aber das noch immer auf langwierige Kriegseinsätze wie zuletzt in Irak und Afghanistan fokussierte Militär reformieren. Hochmobile und schlagkräftige Spezialkräfte, Kampfdrohnen oder der sogenannte Cyberwar sind da die Schlagworte der neuen Strategie unter Präsident Barack Obama, die im starken Maße auf den asiatisch-pazifischen Raum ausgerichtet ist. Auch vor diesem Hintergrund haben die USA im Konflikt mit Nordkorea jetzt zusätzliche Zerstörer, Kampfjets und Bomber in die Region verlegt und mit dem Ausbau ihrer Raketenabwehr begonnen.
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